Vitamin-C-Lieferanten wachsen teilweise direkt vor deiner Haustür. Sie stärken dein Immunsystem und fördern die Gesundheit. Wir verraten dir, welche Pflanzen dazu zählen und wie du sie am besten verarbeiten kannst.
Es ist wichtig, ausreichend Vitamin C zu uns zu nehmen: Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung brauchen Männern 110 mg und Frauen 95 mg davon am Tag. Das wertvolle Vitamin stärkt das Immunsystem und fördert somit unser allgemeines Wohlbefinden.
Neben den typischen Zitrusfrüchten wie Orangen und Zitronen, die von weit her nach Deutschland importiert werden, gibt es auch regionale Vitamin-C-Lieferanten. Dazu zählt zum Beispiel die Petersilie. Einige von ihnen wachsen auch "wild" in der heimischen Natur und du kannst sie sammeln und verarbeiten.
Vitamin-C-Lieferant Hagebutte
Hagebutten gelten als regionales Superfood, was an dem Vitamin-C-Gehalt liegt. Sie enthalten 426 mg pro 100 Gramm des wichtigen Vitamins. Außerdem können sie antientzündlichwirken.
Sammeln: Hagebutten ernten und sammeln kannst du von September bis Dezember. Wilde Hagebutten wachsen oft als Sträuchern am Wald- oder Wegrand. Wachsen sie an einer viel befahrenen Straße, solltest du dir wegen der Belastung mit Abgasen besser einen anderen Strauch suche. Auf der Mundraub-Karte kannst du viele Standorte sehen. Achte beim Pflücken auf Dornen und trage am besten Handschuhe.
Verarbeitung: Hagebutten solltest du wegen der Kerne nicht unbedingt roh essen. Am besten lässt du sie erstmal trocknen, bevor du sie verarbeitest. Dann hast du die folgenden Möglichkeiten, sie zu verarbeiten:
Tipp: Hagebutten zu pflanzen klappt übrigens auch im Garten.
Regionaler Vitamin-C-Lieferant: Kapuzinerkresse
Kapuzinerkresse wächst bei vielen als Zierde auf Balkon und Terrasse. Doch wohl nur die wenigsten wissen, dass in den Blättern der Pflanze viel Vitamin C steckt – und zwar 300 mg pro 100 Gramm frische Blätter.
Um Kapuzinerkresse zu essen, kannst du sie als Pesto, Aufstrich oder im Salat verarbeiten. Ernte dazu die frischen Blätter und wasche sie gründlich, bevor du sie isst. Als Pesto kannst du sie zum Beispiel im Glas einfrieren und hast somit einen Vitamin-C-Vorrat für den Winter.
Übrigens: Auch die Blüten sind essbar. Mische sie unter Pesto und Aufstrich oder dekoriere kalte Speisen damit.
Brennnessel: Liefert Vitamin-C und Eisen
Die Brennnessel gilt in den meisten Gärten als Unkraut. Allerdings ist sie eine echte Nährstoffbombe. Neben Eisen und Flavonoiden steckt auch jede Menge Vitamin C in ihr. Mit 333 mg pro 100 Gramm ist sie ein echtes regionales Superfood.
Ernten: Brennnessel erntet man normalerweise im Frühjahr, wenn die Triebe noch schön frisch sind. Du findest sie oft in halbschattigen Plätzen in der Natur. Zum Sammeln trägst du am besten Handschuhe und ein langärmliges Oberteil. Schneide sie mit einer Gartenschere ab oder pflücke sie vorsichtig mit den Fingern. Neben den Blättern kannst du auch die Brennnesselsamen und Blüten verwenden.
Verarbeitung: Brennnessel machst du haltbar, in dem du sie trocknest. Es gibt viele Brennnessel-Rezepte oder Möglichkeiten, die Pflanze zu verarbeiten:
- Brennnesseltee
- Brennnesselsuppe: Ein gesundes Rezept
- als Pesto
- als Ersatz für Spinat
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Holunderbeeren versorgen dich mit Vitamin C
2024 wurde Holunder Heilpflanze des Jahres: Holunderbeeren enthalten 18 mgVitamin C pro 100 Gramm.
Sammeln: Holunderbeeren zu sammeln ist ab August oder September möglich. Ernte am besten Dolden, an denen alle Beeren reif sind. Trage dabei Handschuhe und verwende eine Schere, das geht einfacher als mit einem Messer. Meide auch hier wieder Sträucher, die direkt an einer Straße stehen. Nimm beim Sammeln auch einen Wildpflanzenratgeber zur Hand oder verwende eine App zum Pflanzen bestimmen: Bei Holunderbeeren besteht Verwechslungsgefahr.

Verarbeitung: Die Beeren halten sich circa eine Woche im Kühlschrank, roh solltest du sie aber nicht verspeisen. Das liegt am Giftstoff Sambunigrin, der durch Erhitzen aber zerfällt. Du kannst sie weiterverarbeiten zu:
Vergessener Vitamin-C-Liefrerant: Fichtenspitzen
Auch in Fichtennadeln steckt Vitamin C. Sie wurden daher früher in der Heilkunde als Mittel gegen Bronchitis und Lungenkrankheiten eingesetzt. Willst du Fichtennadeln als Vitamin-C-Lieferant mal ausprobieren, solltest du im April oder Mai Fichtenspitzen sammeln. Diese sollen besonders reich an Vitamin C sein und sind zudem zarter.
Bei der Ernte solltest du ein paar Dinge beachten:
- Stelle sicher, dass du den Unterschied zwischen Tanne und Fichte kennst.
- Verwende nur Fichtenspitzen an unteren Zweigen.
- Nehme pro Fichte nur ein paar Spitzen ab.
- Am besten machst du das im eigenen Garten oder fragst in der Nachbarschaft. Willst du im Wald Fichtenspitzen sammeln, solltest du dich vorher erkundigen, ob das erlaubt ist.
Verwenden: Fichtennadeln kannst du nach dem Waschen roh essen, zum Beispiel in dem du sie in einen Salat oder als Topping dazu gibst. Du kannst sie aber trocknen und in einem Glas aufbewahren und als Tee verwenden. Du kannst sie auch zu Fichtennadelsirup verarbeiten.
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