Es ist wohl der Inbegriff des Urlaubsgefühls: Man sonnt sich am Stand und wirft sich dann in die Wellen. Doch so schön das auch klingt: Damit der Urlaub am Meer nicht böse endet, muss man beim Baden einige Regeln beachten.

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Egal ob in Frankreich, Spanien oder Italien, ein Handtuch reiht sich am Strand an das nächste. Nach dem Sonnenbad ist das Meer eine willkommene Abkühlung. Manche planschen in den Wellen, andere schwimmen weit raus oder lassen sich gemütlich auf einer Luftmatratze treiben. So idyllisch und spaßig das klingen mag, ganz ungefährlich ist das Baden im Meer nicht.

Viele Baderegeln, wie beispielsweise das Abkühlen vor dem Eintauchen oder das Badeverbot bei Gewitter, gelten nicht nur für Binnengewässer und Schwimmbäder, sondern auch für das Meer. In Letzterem allerdings lauern einige besondere Gefahren, auf die man achten sollte.

Strömungen im Meer sind unberechenbar

Das Meer ist durchzogen von Strömungen. Diese sind für die Badenden nicht sichtbar, haben eine große Kraft und können sich plötzlich ändern. Das ist besonders in der Nähe von Stränden gefährlich, denn dann kann eine solche Strömung auch Schwimmer erfassen.

Gehen Sie daher am besten nur an bewachten Strandabschnitten baden und schwimmen Sie nie zu weit raus. Bewegen Sie sich lieber parallel zur Küste, statt Richtung offenes Meer zu schwimmen. Sollten Sie in eine Strömung geraten, lassen Sie sich im Zweifel lieber kurz treiben und verlassen Sie den Sog, sobald er nachlässt.

Sollte die Strömung Sie ins Meer hinaus ziehen, schwimmen Sie nicht direkt dagegen an, sondern lieber schräg Richtung Küste, um den Sog zu verlassen.

Bei Ebbe sollen Sie grundsätzlich nicht ins Wasser gehen, denn dann ziehen sich die Wassermassen zurück. Wer nun trotzdem seine Bahnen zieht, kann leicht von der Strömung mitgerissen werden. Halten Sie beim Schwimmen immer Abstand von Felsen und Klippen. Die Wellen können jederzeit kräftiger werden oder eine Strömung kann Sie erfassen und an die steinigen Ufer wirbeln.

Badethesen

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Schwimmhilfen mit Vorsicht genießen

Schwimmhilfen sind gerade bei Kindern beliebt: Mit aufblasbaren Spielzeugen hat man nicht nur jede Menge Spaß, sondern man kann sie auch als Unterstützung in den Wellen nutzen. Doch der Schein, dass man so eine zusätzliche Sicherheit im Meer hat, trügt.

Die Wellen bringen Schwimmhilfen oft ins Schaukeln oder gar zum Kentern. Auch könnten Sie schnell wegtreiben, wenn sie von einer Strömung oder Welle gepackt werden. Kinder sind versucht, hinterher zu schwimmen, und bringen sich so unnötig in Gefahr.

Aber auch für Erwachsene sind solche Luftmatratzen nicht ohne. Wer sich nur mal kurz treiben lässt, die Augen schließt und entspannt, der wacht möglicherweise fernab von der Küste auf.

Baden im Meer: Auf Warnflaggen achten

Ein guter Grund, nur an betreuten und bewachten Stränden in das Wasser zu gehen ist, dass Sie anhand der gehissten Flagge sehen können, ob das Baden theoretisch sicher ist.

Eine rot-gelbe Flagge ist dabei kein Warnzeichen, sondern signalisiert lediglich, dass es sich um ein bewachtes Badegebiet handelt. Wenn zusätzlich eine gelbe Flagge hängt, ist erhöhte Vorsicht geboten. Ältere Menschen, Kinder und ungeübte Schwimmer sollten das Wasser dann eher meiden.

Ist an einem solchen Strand lediglich die rote Flagge zu sehen, dürfen Sie nicht baden gehen. Diese Farbe warnt vor gefährlichen Strömungen, sehr hohem Wellengang oder sogar Wasserverschmutzung.

Eine weiß-schwarze Flagge untersagt ebenfalls das Baden. Dieser Strandabschnitt ist für Wassersport reserviert und wer schwimmen geht, begibt sich und im Zweifelsfall auch die Wassersportler unnötig in Gefahr.

Baden im Hafen

Gerade in Häfen ist das Baden eigentlich immer untersagt, denn es droht die Gefahr, in eine von Schiffen erzeugte Strömung zu geraten oder gar von einem Boot erfasst zu werden. Lassen Sie sich also nicht von möglichen Leitern, die ins Wasser führen, täuschen.

Wer in einem Hafen badet, dem kann sogar ein Bußgeld drohen – zumindest in Deutschland. Denn laut dem Bußgeldkatalog 2019 ist ein Verstoß gegen ein offizielles Badeverbot eine Ordnungswidrigkeit und sieht eine Strafe von bis 5.000 Euro vor.

Gefahren bei Klippen-Springen

Das unüberlegte Springen von Klippen ins Meer ist sehr gefährlich. So spektakulär solch ein Sprung auch sein mag, er kann im schlimmsten Fall tödlich enden.

Denn selbst wenn das Wasser klar scheint, wissen Sie nicht mit Sicherheit, wie tief das Meer an dieser Stelle ist oder welche Strömung dort verläuft. Nicht nur beim Aufprall lauern Gefahren, sondern eine starke Welle kann den Springer beispielsweise anschließend an einen Fels oder eine Klippe wirbeln.

Baden im Meer: Schutz dank Schuhen

Im Gegensatz zum heimischen Schwimmbad gibt es im Meer natürlich eine Menge Tiere, die Ihnen gefährlich oder unangenehm werden können. Es lohnt sich, vor dem Urlaub nachzulesen, worauf man achten muss.

Quallen sind meist fast unsichtbar, daher gibt es kaum einen Weg, sie zu meiden. Wer allerdings schon am Strand einige leblose Quallen liegen sieht, der sollte nicht ins Wasser gehen, denn Quallen treten meist in Schwärmen auf.

See- und Badeschuhe sind im Meer empfehlenswert, da Sie sich so vor spitzen Steinen, aber auch vor Seeigeln und Petermännchen schützen können. Petermännchen sind Fische, die meist am Meeresgrund leben und schmerzhaft stechen.

Ein Auge auf die Nichtschwimmer haben

Auch seichtes Meer ist kein Kinderbecken: Der Untergrund kann sich schnell ändern. Wo gerade noch eine Sandbank war, ist ein paar Meter weiter ein Abgrund oder eine tiefe Stelle. Da das Meer unberechenbar ist, sollten Sie Nichtschwimmer oder ungeübte Schwimmer nie alleine oder unbeaufsichtigt ins Wasser lassen.

Auch Wellen können besonders für kleine Kinder eine Gefahr darstellen. Die Wucht des Wassers wirft ein Kind mit Leichtigkeit um und je nach Wellengang kann es schwer sein, wieder auf die Beine zu kommen, bis die nächste Welle kommt. (awa)

Die wichtigsten Baderegeln auf einen Blick:

  • nur an bewachten Stränden baden
  • nie zu weit raus schwimmen
  • parallel zum Ufer schwimmen
  • Warnflaggen beachten
  • nicht in Häfen schwimmen oder von Klippen springen
  • nicht bei Ebbe schwimmen
  • am besten Schuhe tragen

Verwendete Quellen:

  • DLRG
  • Bußgeldkatalog 2019
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