Die Bewohnerinnen und Bewohner mancher Städte gelten als charmant, andere als kühl. Auswanderer fühlen sich allerdings an einem Ort besonders unwillkommen. Warum ausgerechnet diese deutsche Großstadt den unrühmlichen Titel der unfreundlichsten Stadt der Welt trägt.

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Wie wohl man sich in einer neuen Stadt fühlt, hängt nicht nur von den Sehenswürdigkeiten, Restaurants oder dem Wetter ab – sondern vor allem davon, wie die Menschen einem begegnen. Bei mürrischen Blicken, abweisendem Verhalten und Gleichgültigkeit bleibt man nicht gerne an einem Ort. Dabei sticht eine deutsche Großstadt besonders negativ hervor.

Deutsche Großstädte am unteren Ende des Rankings

In einer Umfrage des Auswanderer-Portals "InterNations" wurden im vergangenen Jahr über 12.500 Auswanderer zu ihren Erfahrungen befragt – unter anderem dazu, in welchen Städten sie sich als Neuankömmlinge willkommen gefühlt haben. Deutschland schnitt dabei besonders schlecht ab: Gleich vier deutsche Städte landeten auf den letzten Plätzen – Frankfurt, Berlin, Hamburg und München.

Vor allem für die bayerische Hauptstadt markiert der letzte Platz im Index 2024 einen neuen Tiefpunkt: Über 40 Prozent der Befragten gaben an, dass es ihnen schwerfällt, sich an die lokale Kultur zu gewöhnen. Außerdem schneidet München nicht nur bei der Frage nach dem Willkommensgefühl (Platz 52) und dem Heimatgefühl (Platz 50) schlecht ab – auch in Sachen Freundlichkeit landet die Stadt mit Platz 53 auf dem letzten Rang.

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Das Knüpfen von Freundschaften gestaltet sich für viele Auswanderer ebenfalls schwierig: Fast zwei Drittel (65 Prozent) finden es herausfordernd, einheimische Freunde zu finden. Zum Vergleich: Im weltweiten Durchschnitt liegt dieser Wert bei 41 Prozent. Nur 37 Prozent sind mit ihrem sozialen Leben in München zufrieden. "Es ist schwierig, jeglichen sozialen Kontakt mit Einheimischen aufzubauen", berichtet ein italienischer Auswanderer in dem Report.

Vor München liegen Hamburg und Berlin. "Die Einheimischen sind kalt und nicht gastfreundlich gegenüber Ausländern", kritisiert ein Spanier die Hansestadt. Ein ungarischer Auswanderer äußert sich ähnlich zur deutschen Hauptstadt: "Auch wenn ich die Sprache verstehe, fühle ich mich einfach nicht willkommen."

In Spanien liegt die freundlichste Stadt der Welt

Auf dem ersten Platz des Reports findet sich die spanische Stadt Málaga. Im Gegensatz zu München fällt es Auswanderern hier deutlich leichter, sich an die lokale Kultur zu gewöhnen – 78 Prozent bestätigen das, verglichen mit 59 Prozent weltweit. Rund vier von fünf der Befragten fühlen sich in Málaga sowohl willkommen (80 Prozent im Vergleich zu 63 Prozent weltweit) als auch zu Hause (84 Prozent im Vergleich zu 58 Prozent weltweit).

Die Einheimischen werden als besonders freundlich (84 Prozent positive Bewertungen im Vergleich zu 63 Prozent weltweit) und kontaktfreudig (67 Prozent im Vergleich zu 38 Prozent weltweit) wahrgenommen. Entsprechend zufrieden sind die Befragten auch mit ihrem sozialen Leben und der persönlichen Unterstützung vor Ort – in beiden Kategorien belegt Málaga den ersten Platz. "Was ich am Leben hier genieße? Das Wetter und das Klima, die Möglichkeit zu reisen, die freundliche Umgebung und die Menschen", sagt ein Auswanderer aus Weißrussland.

Hinter Málaga folgen Mexiko-Stadt und das spanische Alicante. Ein französischer Auswanderer schätzt "die Offenheit und die Freundlichkeit der Mexikaner sehr", während ein Brite über Alicante sagt: "Ich liebe das Leben im Freien und die Leichtigkeit, mit der man Leute trifft." (dam)

Verwendete Quellen

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