In Südtirol sorgt eine neue Maßnahme für Aufregung unter Urlaubern: Wer auf dem beliebten Wanderweg zur Seceda unterwegs ist, soll künftig Eintritt zahlen.

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In den Dolomiten, einer der beliebtesten Berglandschaften Europas, sorgt derzeit eine ungewöhnliche Maßnahme für Aufsehen: Wanderer, die den beliebten Seceda-Weg in Südtirol betreten, werden laut "Südtirol News" neuerdings zur Kasse gebeten.

Drehkreuze, bei denen pro Person fünf Euro Eintritt erhoben werden, hat am vergangenen Wochenende Diskussionen ausgelöst. Das Drehkreuz samt Geldautomaten haben offenbar die Grundeigentümer aufgestellt, die von einem "Testlauf" sprachen.

Warum wird bei der Seceda jetzt Geld verlangt?

Die Seceda, bekannt für ihre spektakuläre Aussicht auf die Geisler-Spitzen, zieht täglich Tausende Besucher an. An Spitzentagen strömen laut "Rai News" zwischen 4.000 und 6.000 Menschen über die Almwiesen – was den Grundeigentümern große Sorgen bereitet.

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Die Aktion führte nicht nur zu hitzigen Debatten in den sozialen Medien, Carlo Alberto Zanella, Präsident des italienischen Alpinclubs CAI, etwa kritisierte auf Facebook die "Invasion von Proleten, Influencern, YouTubern und Instagrammern" – sie hat auch eine rechtliche Dimension: Die Gemeinde St. Christina prüft derzeit rechtliche Schritte gegen die Maßnahme.

Die Grundeigentümer jedoch beharren darauf, dass ihr Handeln legal sei: Da es sich um Privatgrund handelt, hätten sie das Recht, Eintritt zu verlangen – das Drehkreuz sei daher als Symbol zu verstehen, das bei Bedarf auch aktiviert werden könne.

Bleibt die Wanderer-Maut?

Der Südtiroler Alpenverein (AVS) warnt vor den Risiken: Wegerecht und Privateigentum stünden in einem heiklen Spannungsverhältnis. Eigentümer dürften nicht einfach die öffentlichen Wanderwege sperren oder in Gebührenfallen verwandeln, ohne Alternativen oder Lösungen anzubieten. Stattdessen plädiert der AVS dafür, Besucher besser zu lenken, etwa durch koordinierte Informationen via Tourismus-Portale oder soziale Medien.

Unklar ist derzeit, ob das Ticket dauerhaft eingeführt wird oder lediglich ein einmaliger Test bleiben soll. (ncz)

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