Winnipeg/Berlin - In vielen Teilen Kanadas lodern unkontrollierte Waldbrände. Orte mussten evakuiert werden, in den Provinzen Manitoba und Saskatchewan wurde der Notstand ausgerufen.
Das Auswärtige Amt rät in seinen Reisehinweisen, Reisepläne zu prüfen und nicht notwendige touristische Reisen in betroffene Gebiete zu vermeiden. Was Urlauber zu den Feuern wissen müssen:
Wo gibt es Waldbrände?
Laut dem nationalen Waldbrandbericht des Canadian Interagency Forest Fire Centre (CIFCC) waren es am Sonntag (1. Juni) 184 Brände, von denen 94 außer Kontrolle sind. Betroffen sind neben den Manitoba und Saskatchewan vor allem auch Ontario und die westlichen Provinzen Alberta und British Columbia. Eine Übersicht der Brandherde liefert eine interaktive Karte unter www.ciffc.ca.
Sind touristische Gebiete betroffen?
Nach Berichten touristischer Fachmedien wie Reisevor9 und fvw.de sind touristisch relevante Orte kaum betroffen. Urlauber sollten dennoch vorsichtig sein und sich über die aktuelle Lage informiert halten. Sperrungen von Straßen und Wanderwegen sollten sie unbedingt befolgen.
Die Tourismusorganisation Destination Canada rät mit Blick auf Waldbrände generell, im Voraus gut zu planen und die Reiseroute flexibel zu halten: Man sollte Ausweichpläne für den Fall der Fälle haben. Online stellt Destination Canada einen Leitfaden für den Umgang mit Waldbränden und eine Sammlung von Links mit aktuellen Informationen für die kanadischen Regionen bereit.
Sind Waldbrände in Kanada normal?
Ja. Besonders zwischen Mai und September kommt es immer wieder zu Wald- und Buschbränden, vor allem im Westen des Landes. Dieses Jahr sei die Lage in seiner Provinz aber schlimmer als jemals zuvor, sagte Saskatchewans Regierungschef Scott Moe.
2024 hatten Brände in dem beliebten Rocky-Mountains-Touristenort Jasper in Alberta schwere Zerstörungen gebracht. In der Stadt und in dem gleichnamigen Nationalpark seien die Spuren des Feuers zwar noch deutlich sichtbar, berichtet Reisevor9. Die meisten Wanderwege, Campingplätze und Unterkünfte im Park seien aber wieder geöffnet. Genaue Informationen dazu finden sich auf der Website der Nationalparkbehörde Parks Canada.
Was gilt reiserechtlich?
Pauschalreisende sollten sich bei Waldbränden in ihrer Urlaubsregion im Zweifel an ihren Veranstalter wenden, um sich über die Lage vor Ort zu informieren.
Vorschnell auf eigene Faust die Reise abzusagen, ist nicht zu empfehlen: Empfindliche Storno-Gebühren können anfallen. Denn Angst oder Unbehagen allein sind kein Grund für eine kostenfreie Stornierung.
Anders sieht es aus, wenn die geplante Reise tatsächlich erheblich beeinträchtigt ist. Zum Beispiel, wenn es dort, wo das Hotel steht, große Zerstörungen gibt. In so einem Fall liegen außergewöhnliche Umstände vor, die zum kostenlosen Reiserücktritt berechtigen. In der Regel sagen Veranstalter dann auch von selbst zeitnahe Reisen ab oder bieten Umbuchungen an.
Reisende, die Flug und Hotel individuell gebucht haben, können sich im Gegensatz zu Pauschalurlaubern nicht auf außergewöhnliche Umstände berufen. Sie sind auf die Geschäftsbedingungen der Einzelanbieter angewiesen, also etwa der Airline und der Unterkunft. © Deutsche Presse-Agentur