Forscher haben in Indien eine neue Feenkrebsart entdeckt. Das nur zwei Zentimeter kleine Tier lebt offenbar ausschließlich in dem flachen Teich am Straßenrand, in dem es gefunden wurde.
Ein unscheinbarer Teich am Straßenrand hat Biologen eine kleine wissenschaftliche Sensation beschert: Dort haben Forscher eine völlig neue Tierart entdeckt, die bislang nirgendwo sonst auf der Welt gefunden wurde: den sogenannten Warli-Feenkrebs (Streptocephalus warliae).
Die Entdeckung gelang einem Team indischer Biologen um Prashant Manohar Katke, wie sie in der Fachzeitschrift "Zoosystematics and Evolution" berichten. Benannt wurde die neue Art nach dem indigenen Volk der Warli, das in der Region etwa 150 Kilometer nördlich von Mumbai lebt.
Ursprünglich hatten die Wissenschaftler den nur einen Meter tiefen Teich nach anderen Kleinstlebewesen durchsucht, als ihnen mehrere Exemplare der neuartigen Tierchen ins Netz gingen – darunter ein Weibchen mit Dutzenden von Eiern.
Name des Feenkrebses als Ehrung für ein indigenes Volk
Der Warli-Feenkrebs erreicht knapp zwei Zentimeter Körperlänge und zeigt ein faszinierendes Schwimmverhalten: Wie bei Feenkrebsen üblich, schwimmt auch diese Art mit Bauch und Beinen nach oben. Besonders auffällig sind die Unterschiede zwischen den männlichen und den etwas kleineren weiblichen Tieren: Die Männchen besitzen wesentlich markantere Antennenfortsätze.
Empfehlungen der Redaktion
Der Teich, in dem der Warli-Feenkrebs gefunden wurde, misst gerade einmal sechs mal drei Meter und ist etwa einen Meter tief. Zwischen Wasserpflanzen, Kaulquappen und Käfern bildet er offenbar den einzigen bekannten Lebensraum der Art, wie die wissenschaftliche Veröffentlichung dokumentiert.
Der Warli-Feenkrebs ist die siebte bekannte Feenkrebsart auf dem indischen Subkontinent und erst die zweite Art, die im nördlichen Teil der Westghats, einem Gebirgszug im Westen Indiens, entdeckt wurde. Die Westghats zählen zu den artenreichsten Gebieten der Erde und beherbergen eine Vielzahl von Arten, die nur dort vorkommen. (ili)
Verwendete Quellen
© 1&1 Mail & Media/spot on news