Google testet die Bearbeitung gesendeter Nachrichten von Android zu iPhone. Möglich wird das durch einen neuen technischen Standard in der Smartphone-Welt. Das sind die wichtigsten Infos.

Mehr zum Thema Digitales

Die Kommunikation zwischen Android- und iPhone-Nutzern könnte schon bald ein gutes Stück flexibler werden. Google und Apple arbeiten derzeit an einer Funktion, mit der sich Nachrichten, die über Google Messages an iPhones geschickt werden, nachträglich bearbeiten lassen. Android zieht damit bei einem Feature nach, das Apple-Nutzer bereits seit einiger Zeit in iMessage verwenden können - und bald soll das auch zwischen den konkurrierenden Betriebssystemen möglich sein. Das ist der aktuelle Stand.

Möglich wird das Ganze durch den neuen RCS-Standard in Version 3.0, den die Mobilfunkvereinigung GSMA kürzlich offiziell verabschiedet hat. Mit diesem Update wird die Kommunikation zwischen Android und iOS auf ein neues technisches Fundament gestellt.

RCS 3.0 bringt dabei neben verbesserter Sicherheit durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auch Komfortfunktionen wie das Bearbeiten von Nachrichten. Während iMessage-Nutzer bereits die Möglichkeit haben, gesendete Texte innerhalb eines bestimmten Zeitfensters anzupassen, war dies bislang bei der Kommunikation zwischen Android und iPhone nicht möglich.

So sehen bearbeitete Nachrichten auf dem iPhone aus

Die Bearbeitung funktioniert aktuell allerdings noch nicht ganz so elegant wie innerhalb von iMessage oder auf Android-Geräten. Während sich Android-Nutzer freuen dürfen, ihre Nachrichten nach dem Absenden noch 15 Minuten lang korrigieren zu können, kommt beim Empfänger auf dem iPhone die Änderung nicht direkt in der ursprünglichen Nachricht an.

Stattdessen wird der bearbeitete Text als neue Nachricht mit einem dezenten Sternchen davor angezeigt, das darauf hinweist, dass es sich um eine Änderung handelt. Eine nahtlose Integration in den Chatverlauf wie bei iMessage gibt es bislang also nicht.

Damit die neue Funktion reibungslos funktioniert, muss dementsprechend auch Apple seinen Teil beitragen und seine Messaging-App updaten. Bereits im März teilte eine Apple-Sprecherin dem Tech-Portal "The Verge" mit, dass solche Updates geplant seien. Einen konkreten Termin hierfür hat der Konzern bislang jedoch noch nicht mitgeteilt.

Erste Hinweise auf Testläufe sind allerdings bereits in Entwickler-Betas aufgetaucht, wie etwa das Portal "Android Authority" aus der Praxis berichtet. Bis dahin bleibt die Editierfunktion vor allem ein Experiment für Beta-Nutzer von Google Messages, das aber verdeutlicht, wohin die Reise bei der plattformübergreifenden Kommunikation geht. (elm/spot)  © spot on news