Die ChatGPT-Macher von OpenAI arbeiten an einem KI-Gerät, das User bequem im Alltag mit sich herumtragen können. Frühestens in einem Jahr soll es zum Kauf angeboten werden, kürzlich sickerten jedoch bereits einige Informationen durch.

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Vor allem der KI-Chatbot ChatGPT war in den vergangenen Jahren in aller Munde, aber auch das Unternehmen dahinter: OpenAI. Unternehmenschef Sam Altman (40) plant, die Weise zu revolutionieren, wie Künstliche Intelligenz künftig genutzt wird - mit eigenen Geräten.

"Wir verfolgen unsere Mission, künstliche allgemeine Intelligenz - also KI-Systeme, die im Allgemeinen intelligenter sind als Menschen - zum Wohle der gesamten Menschheit zu entwickeln und bereitzustellen", heißt es auf der Webseite des Unternehmens. Dies soll in Zukunft auch mithilfe von Geräten geschehen. Dafür hat OpenAI in einem Deal über 6,5 Milliarden Dollar io Products übernommen, ein vom ehemaligen Apple-Chefdesigner Jony Ive (58) mitgegründetes Start-up. Altman und Ive arbeiten derzeit am ersten gemeinsamen Gerät.

Kein Kopfhörer, keine Brille, kein Smartphone

Wie das Gerät aussehen wird und worum es sich genau handelt, wurde bisher nicht verraten. Trotzdem gibt es bereits einige Hinweise. Laut eines Berichts des "Wall Street Journal" habe Altman Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Vorschau gegeben. Er hoffe darauf, 100 Millionen KI-"Begleiter" ausliefern zu können, die Teil des alltäglichen Lebens werden sollen.

Das neue KI-Device soll demzufolge unauffällig sein, die Umgebung der Nutzer und deren Leben vollumfänglich erfassen können, in die Tasche oder auf den Schreibtisch passen. Es soll sich weder um eine KI-Brille noch ein Smartphone handeln und User von Bildschirmen entwöhnen. Unter Berufung auf Gerichtsunterlagen berichtet das Portal "TechCrunch", dass es sich wohl auch nicht um einen Kopfhörer handeln wird. In einem Statement, das in einem Markenrechtsstreit eingereicht wurde, erklärt iO-Mitgründer Tang Tan, dass es sich weder um ein In-Ear-Gerät noch um ein sogenanntes Wearable handle, das direkt am Körper getragen wird. Es dauere zudem mindestens noch ein Jahr, bis es zum Verkauf angeboten werde. Das fertige Design stehe auch noch nicht fest.

Massenproduktion von KI-Gerät erst 2027?

Der Analyst Ming-Chi Kuo erwartet derweil, dass die Massenproduktion des Geräts erst 2027 beginnt. Der Prototyp gleiche in Sachen Kompaktheit und Formfaktor einem iPod Shuffle. Er nimmt an, dass das Gerät um den Hals getragen werden kann und sowohl Kameras als auch Mikrofone, aber kein Display besitzt. Vermutlich werde man das Device mit dem PC oder Smartphone verbinden können, um Rechen- und Anzeigefunktionen zu nutzen.

"Ich denke, wir haben hier die Möglichkeit, irgendwie völlig neu zu definieren, was es heißt, einen Computer zu benutzen", wird in einem Video geträumt, in dem sich Altman und Ive gegenseitig mit Lob überhäufen. Selbst von "der coolsten Technologie, die die Welt jemals gesehen hat" und dem möglichen "Beginn der größten technologischen Revolution unserer Lebzeiten" ist die Rede. Wie viel hinter diesen hehren Zielen tatsächlich steckt, ist derzeit nicht absehbar. (wue/spot)  © spot on news