Ein Bremsenstich ist deutlich schmerzhafter als ein Mückenstich. Wir erklären, warum man statt Stichen eher von Bissen sprechen sollte und warum sie so wehtun.
Wer schon einmal von einer Bremse gestochen wurde, vergisst diese Erfahrung nicht so schnell. "Im Unterschied zum Stich einer Mücke merkt man bei der Bremse sofort, wenn man gestochen wird", erklärt Michael Raupach von der Zoologischen Staatssammlung München im BR.
Die bis zu 2,5 Zentimeter großen Insekten gehören zur Familie der Fliegen. Wie auch bei den Mücken stechen bei den Pferdebremsen nur die Weibchen – sie benötigen Blut für ihre Brut. Männchen sind dagegen harmlose Blütenbesucher.
Darum tut ein Bremsenstich so weh
Der intensive Schmerz beim Stich einer Bremse hängt mit der Vorgehensweise der Tiere zusammen. Bremsen haben ein raspelartiges Mundwerkzeug, mit dem sie regelrecht eine Wunde in die Haut reißen – anders als Mücken, die fast unbemerkt zustechen. Daher ist es eigentlich auch korrekter, von einem Bremsenbiss zu sprechen.
Nach dem Biss zeigen sich schnell die typischen Symptome: Neben den Schmerzen kann die Bissstelle auch nachbluten, anschwellen und jucken. Diese Reaktionen entstehen nicht durch Gift, sondern durch eine Immunreaktion auf den Speichel der Bremse.
Das sollte man nach einem Bremsenstich tun
Wie bei vielen anderen Insektenstichen gilt auch jetzt: Nicht kratzen! Denn dadurch können Keime in die Wunde gelangen und zu einer Entzündung führen. Zur Linderung helfen vor allem kühlende Salben oder Gels gegen Juckreiz.
Theoretisch können Bremsen auch Krankheiten übertragen. In Deutschland sind solche Fälle laut Umweltbundesamt jedoch bisher nicht bekannt. Obwohl Bremsen auch Lyme-Borreliose übertragen könnten, wurde dieser Zusammenhang beim Menschen hierzulande bisher nicht eindeutig nachgewiesen. Dennoch sollten Betroffene die Stichstelle beobachten und bei starken allergischen Reaktionen, anhaltenden Schwellungen oder Anzeichen einer Infektion einen Arzt aufsuchen.
Wie kann man sich schützen?
Effektive vorbeugende Maßnahmen, um dem Biss einer Bremse zu entgehen, gibt es nicht. Herkömmliche Mittel gegen Mücken lassen die Pferdebremse kalt, wie Raupach erklärt: "Dass man sich mit irgendwelchen Mitteln oder Ölen behandelt, das hat sich als nicht zielführend herausgestellt."
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Je nach Größe der Tiere können sie sogar durch Kleidung stechen. "Im Prinzip kann man sich gar nicht groß vor Bremsen schützen, sie nehmen die Wärmeabstrahlung des Körpers wahr", so der Experte. Man kann lediglich die Ohren spitzen, wenn man an Sommertagen nahe einer Pferde- oder Kuhweide unterwegs ist: Denn immerhin kündigen sich die Tiere durch ein unüberhörbares Brummen an. (sv)
Verwendete Quellen:
- Ka-news.de: Bremse: Wie sieht ein Stich aus und ist er gefährlich?
- BR: Warum Pferdebremsen uns so unwiderstehlich finden
- Umweltbundesamt: Bremsen
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