Inzwischen gibt es wieder Bewegung am Rollfeld. Doch Drohnensichtungen haben den Münchner Flughafen in Nacht zum Samstag das zweite Mal binnen 24 Stunden lahmgelegt. Der Vorfall im Überblick.
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Was wir wissen:
Ablauf:
- Erste Meldungen über Drohnensichtungen in der Nähe des Flughafens kamen am Abend. In der Nacht bestätigte die Bundespolizei zwei Drohnensichtungen am Flughafen im Bereich der Nord- und der Südbahn.
- Die Deutsche Flugsicherung sperrte daraufhin die Start- und Landebahnen.
- Die Polizei (Bundes- und Landespolizei) durchsuchte Gelände und Luftraum, auch mit Polizeihubschrauber – ohne Erfolg.
- Am Samstagmorgen nahm der Flughafen den Betrieb wieder auf. Passagiere müssen jedoch weiter mit Verzögerungen rechnen.
Betroffene Flüge:
- Insgesamt 81 Flüge waren betroffen.
- 12 Flüge wurden gestrichen.
- 23 Flüge mussten nach Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt umgeleitet werden
- 46 Starts wurden annulliert
Passagiere:
- Rund 6.500 Reisende waren von den Einschränkungen betroffen.
- Für sie wurden über Nacht in den Terminals Feldbetten bereitgestellt.
- Der Flughafen stellte Decken, Getränke und Snacks bereit.
Vergleichsfälle:
- Störungen mit Drohnen an den Flughäfen hierzulande haben nach Angaben der Deutschen Flugsicherung deutlich zugenommen. Am Flughafen München hatte es bis August 6 Sichtungen gegeben. Bereits am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag wurde der Flugbetrieb am zweitgrößten deutschen Flughafen nach Drohnensichtungen empfindlich gestört.
- In Schleswig-Holstein wurden vergangene Woche Drohnen über kritischer Infrastruktur gesichtet; die Staatsanwaltschaft ermittelt.
- Auch in Dänemark kam es zuletzt mehrfach zu Störungen des Luftverkehrs durch Drohnen.
- Laut Deutscher Flugsicherung haben Drohnenstörungen in Deutschland 2025 stark zugenommen (144 Fälle bis Ende August, im Vorjahr 113, 2023 noch 99).
Was wir nicht wissen:
Gefahrenlage:
- Noch ist nicht bestätigt, ob eine konkrete Gefahr für den Flugverkehr bestand oder ob es sich um vereinzelte Sichtungen ohne unmittelbare Bedrohung handelte.
Technische Abwehrmaßnahmen:
- Unklar bleibt, ob am Flughafen München derzeit Systeme zur Drohnendetektion im Einsatz sind oder ob lediglich auf Sichtmeldungen reagiert wurde.
Zusammenhang mit anderen Fällen:
- Offen ist, ob es eine Verbindung zwischen den Drohnensichtungen in München, Schleswig-Holstein oder Dänemark gibt. (dpa/bearbeitet von mcf)