Migration, Zölle, Waffen und Drogen machen das Verhältnis zwischen Mexiko und den USA kompliziert. Beim Austausch von Kriminellen wurde man sich allerdings einig.

Mexiko hat 26 mutmaßliche Mitglieder von Drogenkartellen und anderen kriminellen Organisationen an die USA ausgeliefert. Die Verdächtigen hätten eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit in Mexiko dargestellt, schrieb der mexikanische Sicherheitsminister Omar García Harfuch auf der Nachrichtenplattform X. Die Ausgelieferten sind in den USA wegen Mordes, Drogenschmuggels und Menschenhandels angeklagt.

Unter ihnen seien hochrangige Köpfe der Drogenkartelle Jalisco Nueva Generación, Sinaloa und Los Zetas, die tonnenweise Kokain, Heroin und Fentanyl in die Vereinigten Staaten geschmuggelt hätten, teilte das US-Justizministerium mit. "Diese 26 Männer haben alle dazu beigetragen, Gewalt und Drogen nach Amerika zu bringen – unter diesem Justizministerium werden sie für ihre Verbrechen gegen dieses Land mit schweren Konsequenzen rechnen müssen", sagte US-Justizministerin Pam Bondi.

Zwei Nachbarn, viele Probleme

Als Nachbarstaaten haben die USA und Mexiko ein ebenso enges wie schwieriges Verhältnis. Zwar sind die beiden Länder wirtschaftlich und kulturell miteinander verbunden. Das harte Vorgehen der US-Regierung gegen Migranten, die Zoll-Politik von Präsident Donald Trump, der Drogenschmuggel aus Mexiko in die USA sowie der Schmuggel von Waffen aus den Vereinigten Staaten nach Mexiko führen allerdings immer wieder zu Konflikten.

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Bei der Verbrechensbekämpfung arbeiten die Nachbarn eng zusammen: Bereits im Februar hatte Mexiko 29 Verdächtige an die USA ausgeliefert, darunter den ehemaligen Kartellchef Rafael Caro Quintero, der in den 1980er Jahren als "Drogenboss der Drogenbosse" galt. Zudem überstellten die mexikanischen Behörden den früheren Chef des für seine Brutalität gefürchteten Drogenkartells Los Zetas, Miguel Ángel Treviño, sowie den ehemaligen Anführer des Juárez-Kartells, Vicente Carrillo Fuentes. So viele mächtige Drogenbosse auf einmal hatte Mexiko noch nie zuvor an die Vereinigten Staaten ausgeliefert. (dpa/bearbeitet von phs)