Madrid/Ávila - Ein Feuer in der spanischen Provinz Ávila ist außer Kontrolle geraten und hat nach offiziellen Angaben bisher mehr als 500 Hektar Wald und Buschland zerstört. "Die Lage ist nicht ermutigend", sagte Ángel Iglesias, technischer Leiter der Brandbekämpfung in der Kleinstadt Mombeltrán etwa 95 Kilometer westlich von Madrid. Im Verlauf des am späten Montagabend ausgebrochenen Feuers starb ein Feuerwehrmann, als er mit seinem Privatwagen auf dem Weg zum Einsatz von der Straße abkam, wie der Zivilschutz auf der Plattform X mitteilte.

Während die teils meterhoch aufschießenden Flammen von Löschflugzeugen und -hubschraubern direkt aus der Luft bekämpft wurden, legten die Mannschaften am Boden Schneisen an, um eine weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Starker Wind fache die Flammen in dem unwegsamen und bergigen Gelände aber immer wieder an, sagte Iglesias. Zudem sei dort sehr viel brennbare Vegetation. Die Gegend hatte sich gerade erst einigermaßen von einem verheerenden Waldbrand im Jahre 2009 erholt.

Experten warnen schon länger, dass viele Wälder Spaniens nicht ausreichend gepflegt und gesäubert würden und sich deshalb dort auch wegen ergiebiger Regenfälle zum Jahresbeginn zu viel Biomasse angesammelt habe. Die sei nun durch die Hitze der vergangenen Wochen und die intensive Sonneneinstrahlung knochentrocken.

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"Die Wälder sind ein Pulverfass", warnte der Forstexperte Rosendo Castelló kürzlich in der Zeitung "La Vanguardia". In den vergangenen 50 Jahren habe die Waldfläche um etwa 20 Prozent zugenommen, weil die Landwirtschaft auf weniger produktiven Flächen eingestellt worden sei. Wo früher kleine Felder das Überspringen von Flammen verhinderten, stehe heute flächendeckend Wald.  © Deutsche Presse-Agentur