Großbritanniens Premierministerin Theresa May hat klar gemacht, dass für sie das Ergebnis des vergangenen Brexit-Referendums binden ist. Doch Brexit-Gegner sind sich sicher, dass sich der Wind auf der Insel mittlerweile gedreht hat und die Debatte sich erst jetzt versachlicht. Nun starteten Sie einen neuen Anlauf in 10 Downing Street.

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Eine Petition für ein zweites Brexit-Referendum mit mehr als einer Million Unterstützer haben Abgeordnete verschiedener Parteien an das Büro der britischen Premierministerin Theresa May übergeben. Justine Greening, ehemals Ministerin in Mays konservativer Regierung, schloss sich am Montag Chuka Umunna von der Labour-Partei, dem Chef der EU-freundlichen Liberalen, Vince Cable, und Caroline Lucas von den Grünen an, um die Petition für eine erneute Volksabstimmung über den Brexit in der Downing Street abzugeben.

"Es gibt jetzt klare Alternativen für Großbritannien, die unser Leben für Jahrzehnte prägen werden", twitterte Greening nach Einreichung der Petition, die von der Zeitung "The Independent" organisiert worden war. "Das Parlament ist festgefahren. Vertrauen wir den Menschen, um eine fundierte Entscheidung über den nächsten Schritt Großbritanniens zu treffen", erklärte sie.

Lucas sagte, nach jüngsten Meinungsumfragen unterstütze eine Mehrheit der Bevölkerung nun die Kampagne für ein neues Referendum über den Brexit. May könne "unseren Ruf nach einem Mitspracherecht bei ihrem gefährlichen Brexit-Deal nicht ignorieren". Umunna twitterte: "Egal, ob Sie Leave oder Remain gewählt haben, niemand hat für dieses Chaos gestimmt. Deshalb brauchen wir JETZT eine #PeoplesVote mit Remain auf dem Stimmzettel!"

May sagte am Montag beim Sender ITV, dass sie weiterhin gegen eine neue Abstimmung ist. Die Öffentlichkeit habe bereits im Referendum 2016 ihre Meinung zum Austritt aus der EU geäußert, als 52 Prozent sich für den Brexit entschieden hätten. "Die Leute sprechen von einer zweiten Abstimmung, dabei haben wir noch nicht einmal das Ergebnis der ersten Abstimmung erfüllt", sagte May.

Das britische Unterhaus debattiert von diesem Dienstag an fünf Tage lang über das mit Brüssel ausgehandelte Brexit-Abkommen. Die Abgeordneten müssen danach am 11. Dezember in London über das stark umstrittene Vertragswerk abstimmen. Großbritannien will Ende März 2019 die Europäische Union verlassen. (mc/dpa)

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