In Anbetracht des Amoklaufs an einer Grazer Schule im Juni haben das Innen- und das Bildungsministerium zum Schulstart ein Maßnahmenpaket vorgestellt. Unter anderem soll die Zusammenarbeit mit der Polizei verstärkt werden.
Sicherheitsschulungen für Lehrkräfte sind ein Punkt, die Verstärkung der bürgernahen Polizeiarbeit ein weiterer. Zum Schulstart haben das Innen- und das Bildungsministerium ein Maßnahmenpaket vorgestellt, um künftig Amokläufe in Schulen wie jenen im Juni in Graz verhindern zu können. Der Kern des Pakets ist die Weiterentwicklung bestehender Konzepte, wie Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) am Samstag mitteilten.
Neben den bereits genannten Schwerpunkten sollen Sicherheitspartnerschaften der beiden Ministerien ins Leben gerufen werden. Darüber hinaus wird in Schulen ein standardisiertes Bedrohungsmanagement etabliert. Ein zentraler Bestandteil sind dabei Fallkonferenzen mit Polizei, Jugendhilfe und Schulpsychologie. Sicherheitskonzepte und Notfallpläne an Schulen werden unter Einbindung der Polizei überprüft und weiterentwickelt.
Sicherheitsbeauftragte in jeder Polizeidienststelle
In jeder Polizeidienststelle stehen speziell geschulte Sicherheitsbeauftragte als erste Ansprechpersonen für Schulleitungen zur Verfügung. Dazu hat das Bundeskriminalamt seine Broschüre "Sicherheit in öffentlichen Gebäuden" aktualisiert.
"Sicherheit in Schulen kann nur durch einen engen Austausch zwischen allen Beteiligten und Verantwortlichen weiterentwickelt werden. Durch gemeinsame Analysen sollen maßgeschneiderte Konzepte, die dem jeweiligen Standort angepasst sind, erarbeitet werden", erläuterte Karner.
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Wiederkehr ergänzte: "Nach dem verheerenden Amoklauf in Graz war es notwendig, die bestehenden Sicherheitskonzepte in Schulen nachzuschärfen, die Prävention zu intensivieren und die Zusammenarbeit mit der Polizei zu verstärken, damit die Schule ein sicherer Raum für alle ist."
Bei dem Amoklauf eines 21-jährigen, einem ehemaligen Schülers des BORG Dreierschützengasse, wurden neun Jugendliche und eine Lehrerin getötet. Der Schütze beging Suizid. © APA