Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja hat Europa dazu aufgerufen, den Menschen in ihrem Heimatland Hoffnung zu machen und ihnen den Rücken zu stärken.

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Europa Staats- und Regierungschefs müssten den Belarussen zeigen, dass sie nicht vergessen seien und zur demokratischen Welt gehörten, sagte sie der Agentur BNS zufolge am Freitag bei einem Forum im litauischen Parlament in Vilnius.

Menschen, die so viele Jahre in Unterdrückung lebten, bräuchten nach Angaben von der vom belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko ins Exil getriebenen Tichanowskaja eine "positive Agenda". Europas Staats- und Regierungschefs zögerten aber, dem belarussischen Volk positive Botschaften zu übermitteln, dass sie willkommen seien und Tür für sie offen stehe. "Die Menschen in Belarus sind darüber enttäuscht", sagte die in Litauen lebende Oppositionelle.

Lukaschenko herrscht seit 1994 autoritär in Belarus. Als er sich 2020 zum sechsten Mal als Präsident wiederwählen lassen wollte, gewann nach Überzeugung der Opposition die Herausforderin Tichanowskaja. Lukaschenko ließ sich zum Sieger erklären und anschließende Proteste brutal niederschlagen.

Viele Oppositionelle sind ins Exil geflüchtet. "Alle sind Ziele des Regimes, weil das Regime jeden bestrafen will, der es gewagt hat, den Diktator herauszufordern", sagte Tichanowskaja. Trotz des jüngsten Angriffs in Litauen auf den russischen Oppositionellen Leonid Wolkow seien aber keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen worden.  © dpa

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