Kurz vor Ablauf einer Frist, die US-Präsident Trump Kremlchef Putin gesetzt hat, macht er Druck mit weiteren Zöllen gegen Russlands wichtigen Handelspartner Indien.
Die US-Regierung von Präsident
Zuvor hatte Trump bereits Zölle in gleicher Höhe auf indische Importe angekündigt, aber offengelassen, wie hoch die zusätzliche «Strafe» wegen der Geschäfte mit dem Kreml ausfallen würde. Mit den nun angekündigten 25 Prozent würde sich der Satz auf insgesamt 50 Prozent verdoppeln.
Mit dem Schritt will der US-Präsident die wirtschaftliche Basis des Kremls weiter schwächen, indem vor allem große Abnehmer im Energie-Sektor wie China und Indien stärker unter Druck gesetzt werden. Russland führt seit mehr als drei Jahren einen Angriffskrieg gegen sein Nachbarland Ukraine und hält seine Kriegsmaschinerie vor allem mit dem Verkauf seiner Rohstoffe am Laufen, davon vor allem fossile Brennstoffe wie Öl und Gas.
US-Gesandter Witkoff war in Moskau
Trump hatte im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wiederholt mit höheren Zöllen gedroht, jedoch bislang keine konkreten Zahlen genannt.
Am vergangenen Dienstag (29. Juli) setzte der US-Präsident eine Frist von zehn Tagen und forderte in diesem Zeitraum eine Waffenruhe zwischen Moskau und Kiew. Sollte diese nicht zustande kommen, kündigte er Sanktionen gegen Russlands Handelspartner an. Trumps Ankündigung gegen Indien fällt auf den Tag, an dem sein US-Sondergesandter Steve Witkoff Gespräche in Moskau führte.
Russische Kommentatoren sagten, Witkoff sei gerade abgereist, da komme Trumps Ankündigung. Offenbar hätten die Verhandlungen zu keinen Ergebnissen geführt. Es galt aber ohnehin als äußerst unwahrscheinlich, dass Putin sich auf das von Trump geforderte Kriegsende einlässt. Er betonte stets, erst alle Kriegsziele erreichen zu wollen.
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Im Juni war Indien nach China der zweitgrößte Abnehmer von russischen fossilen Brennstoffen, eingekauft wurde im Wert von 4,5 Milliarden Euro. Rohöl machte nach Angaben von Energieexperten der unabhängigen Forschungsorganisation CREA 80 Prozent oder 3,6 Milliarden Euro aus. Das Land erhält das Öl und andere Energieträger zu deutlichen Preisnachlässen, unter dem Weltmarktwert. (dpa/bearbeitet von phs)