Saloppes Pflänzchen im Garten? Nicht alle Zierpflanzen sind legal. Warum der Anbau von Schlafmohn in Deutschland untersagt ist und welche Konsequenzen drohen.

Eine auffällige rote Blume mit tiefroten Samenkapseln mag im Beet dekorativ erscheinen, doch ihr Anbau kann ernste rechtliche Folgen nach sich ziehen. Der Schlafmohn (Papaver somniferum) enthält morphinhaltigen Milchsaft, der sich zur Herstellung von Schmerz- und Rauschmitteln wie Morphium oder sogar Heroin nutzen lässt. Schon der private Anbau ist gemäß Betäubungsmittelgesetz strafbar – unabhängig davon, welchen Zweck die Gärtnerin oder der Gärtner damit verfolgt.

In Deutschland gilt der Schlafmohn als kontrollierte Pflanze. Der Besitz und Anbau ohne Genehmigung fällt unter das Betäubungsmittelgesetz und wird strafrechtlich verfolgt. Ein Verzicht auf Ernte oder Weiterverarbeitung reicht nicht aus, um straflos zu bleiben, denn bereits die Pflanze selbst gilt als Grundlage für illegale Drogenproduktion. Die medizinische Nutzung unterliegt strengen Auflagen, und nur zugelassene Betriebe dürfen entsprechende Sorten anbauen.

Warum Mohn aus dem Supermarkt nicht betroffen ist

Werden Mohnsamen im Laden gekauft, stammen diese aus speziellen Kulturen für Lebensmittel- und Backwaren. Diese Pflanzen lagern kein Morphin und sowohl der Besitz als auch der Verzehr solcher Samen ist erlaubt, da sie für den menschlichen Verzehr bestimmt und offiziell überprüft sind. Anders verhält es sich mit eigenem Anbau.

Neben der Rechtslage besteht beim Schlafmohn ein gesundheitliches Risiko. Schon beim Berühren oder Ernten können morphinhaltige Flüssigkeiten austreten und zu typischen Symptomen wie Schwindel oder Hautreizungen führen. Zudem fordert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die Vorsicht im Umgang mit umstrittenen Pflanzen – selbst im häuslichen Umfeld. (elm)

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Korrektur: In einer früheren Version zeigte das Bild oben im Artikel Klatschmohn. Wir haben das Bild ausgetauscht.

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