Vorräte
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Ein großflächiger Stromausfall (Blackout) kann nach einem Unwetter auftreten, wenn dabei Schäden an Strom- oder Hochspannungsleitungen entstanden sind. So war es etwa bei dem sogenannten Münsterländer Schneechaos im Jahr 2005. Für den Fall der Fälle rät das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), für rund drei Tage eine Notreserve anzulegen.
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Aber nicht nur größere Ausnahmezustände wie die Corona-Pandemie oder Cyberangriffe sollten ein Anlass dafür sein, über Notfälle nachzudenken. Auch eine Krankheit, die Sie kurz- oder mittelfristig in der Wohnung hält, ist eine Situation, die mit Vorräten besser zu meistern ist. Zu diesen zählen aber nicht nur ausreichend Wasser und Essen, sondern auch nützliche Gegenstände wie Kerzen, Gaskocher oder ein Kurbelradio.
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Das BBK rät dazu, sich im Gegensatz zum Hamstern einen sogenannten "lebendigen Vorrat" anzulegen. Dabei werden nicht Tonnen von Lebensmitteln gehortet, sondern ein paar Vorräte auf Reserve gekauft, die immer wieder - je nach Haltbarkeit - aufgebraucht und nachgekauft werden können. Legen Sie sich beispielsweise Konserven zu, etwa eingelegtes Gemüse oder Obst. Auch Hülsenfrüchte im Glas können ohne Kochen konsumiert werden.
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Achten Sie darauf, dass Ihre Notfalllebensmittel ungekühlt haltbar sind. Dazu zählen auch länger haltbares Obst und Gemüse wie Äpfel, Karotten, Kürbis, Pastinaken, Steckrüben, Kartoffeln oder auch getrocknete Gewürze. Für eine lange Haltbarkeit ist die richtige Lagerung wichtig, meist im Keller oder in der Vorratskammer; am besten kühl, dunkel und trocken.
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Zudem können Sie sich einen Vorrat an haltbarer Milch oder Pflanzendrinks, Knäckebrot, Pumpernickel, Zwieback, Müsliriegeln, Reiswaffeln, Schokolade, Keksen, Dosenfleisch, luftgetrockneter Salami, Käse, Butter, Olivenöl oder an eingelegten Sardinen zulegen. Lassen Sie die Lebensmittel dabei nicht im Regal verstauben, sondern holen Sie die hinteren Konserven immer nach vorne und verbrauchen Sie sie, bevor sie ablaufen.
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Der Vorratskalkulator des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft empfiehlt für einen Drei-Tages-Vorrat folgende Mengen an Grundnahrungsmitteln pro Person: Sechs Liter Wasser, ein Kilogramm Brot, Getreide und Kartoffeln, 1,2 Kilogramm Gemüse und Pilze, 0,75 Kilogramm an Obst, 0,75 Kilogramm Milch oder -produkte, 0,4 Kilogramm an Eiern, Fleisch, Wurst und Fisch sowie 100 Gramm Fette oder Öl.
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Sie können auch Lebensmittel mit kurzer Kochzeit auf Vorrat kaufen, wenn Sie bei einem Stromausfall auf einen Gaskocher (Camping-Kocher) oder Grill ausweichen können. Bei vorhandener Kochmöglichkeit bieten sich folgende Lebensmittel an: Nudeln mit Pesto oder Tomatensoße, Eier, Mehl für Pfannkuchen, Haferflocken für Porridge, Tütensuppen, Fertiggerichte, Couscous, Tee oder Kaffee.
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Bei einem Stromausfall funktionieren weder Wasserhahn noch Spülung. Füllen Sie im Notfall, solange die Leitungen noch mit Wasser gefüllt sind, passende Behälter sowie auch die Badewanne mit Wasser auf. Dabei gilt: Zwei Liter täglich pro Person. Das BBK empfiehlt, dabei einen Vorrat für mindestens drei Tage anzulegen. Sie können aber, wenn der Platz ausreicht, auch einen Vorrat von bis zu zehn Tagen aufbauen.
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Wenn Sie einen Kamin oder Ofen im Haus haben, sorgen Sie für ausreichend Brennmaterial. Halten Sie die Restwärme in der Wohnung und schließen Sie Türen und Fenster. Sorgen Sie für ausreichend warme Kleidung, Decken oder auch Schlafsäcke für den Notfall. Falls Sie einen Gaskocher haben, können Sie Wasser erhitzen und Wärmflaschen sowie Thermoskannen für ein warmes Getränk füllen.
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Bei einem Blackout ist tatsächlich alles schwarz: Dann funktionieren weder die Lampen in der Wohnung noch die Straßenlaternen. Sorgen Sie deswegen für einen Vorrat an Kerzen sowie Taschenlampen, die mit Batterien oder Kurbel betrieben sind. Auch ein Vorrat an Ersatzbatterien kann nicht schaden sowie ausreichend Streichhölzer und Feuerzeuge. Achten Sie auch im Notfall darauf, offenes Feuer nie unbeaufsichtigt zu lassen.
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Im Falle eines Blackouts versagen auch die Telefon- und Mobilfunknetze. Um im Notfall Mitteilungen der Behörden verfolgen zu können, empfiehlt sich auch ein batteriebetriebenes Radio oder Kurbelradio. Tipp: Sollten Sie ein Auto besitzen, so besitzen Sie auch ein batteriebetriebenes Radio. Das können Sie regelmäßig, etwa zu vollen Stunden, kurz einschalten, um auf dem Laufenden zu bleiben.
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Während eines Blackouts funktionieren auch Geldautomaten nicht mehr. Sorgen Sie deshalb dafür, immer ausreichend Bargeld für den Fall der Fälle zu Hause zu haben. Denn auch Kreditkarten oder EC-Karten können dann nicht mehr als Zahlungsmittel genutzt werden. Es reicht, rund 500 Euro an Bargeld in kleinen Scheinen vorrätig zu haben. Achten Sie darauf, das Geld sicher vor Feuchtigkeit und Feuer aufzubewahren.
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Auch wenn bei einem Blackout Ausweispapiere oder andere wichtige Dokumente wie Geburts- oder Heiratsurkunden, Wertpapiere, Grundbuchauszüge oder Zeugnisse im ersten Moment nicht nötig sind, so kann es dennoch von Vorteil sein, alles an einem Ort oder in einer eigenen Mappe zu lagern. Dadurch behält man nicht nur im Alltag den Überblick, sondern kann im Notfall schnell auf die Dokumente zurückgreifen.
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Wenn Sie regelmäßig oder sogar täglich Medikamente einnehmen müssen, sollten Sie sich auch von Ihrer Medizin einen nötigen Vorrat zulegen. Kontrollieren Sie außerdem regelmäßig Ihre Hausapotheke. Somit sind nützliche Medikamente sowie notwendige Bandagen, Pflaster und Wundsalben oder Allergiemittel noch vorhanden und nicht abgelaufen.
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Vor allem in Notfällen kann es durch Verschmutzungen, mehr Menschen auf engem Raum und weniger Hygiene durch Wassermangel schneller zu Infektionen kommen. Sorgen Sie für einen Grundstock an Desinfektionsmitteln sowie (Einweg-)Wasch- und Putzlappen. Auch auf ausreichend Toilettenpapier sollten Sie achten. Um den Überblick nicht zu verlieren, kann auch eine persönliche Checkliste helfen.