Rein oder raus? Viele Katzenbesitzer kennen dieses Spiel: Die Katze sitzt vor einer geschlossenen Tür und miaut. Den Grund für das Katzengejammer kennen viele aber nicht. Das hat es damit auf sich.

Fast jeder Katzenhalter kennt diese Szene: Kaum fällt eine Tür ins Schloss, beginnt das feline Theater. Die Katze miaut, kratzt oder sitzt ungeduldig vor der Barriere. Was wie pure Sturheit aussieht, hat jedoch tieferliegende Gründe.

Katzenverhaltensexpertin Amanda Campion erklärt das Phänomen auf TikTok: "Katzen hassen geschlossene Türen, weil sie territoriale Wesen sind. Eine geschlossene Tür stört ihre mentale Karte ihres Reviers." Unsere Stubentiger betrachten ihr Zuhause als Territorium, das sie vollständig kennen und kontrollieren wollen. Eine verschlossene Tür bedeutet Kontrollverlust - und den mögen sie überhaupt nicht.

Katzen wollen ständig alles im Blick haben und kontrollieren

Katzen wollen immer alles im Blick haben – dazu sind auch regelmäßige Rundgänge nötig. In der Wildnis waren sie für die Tiere sogar überlebenswichtig. Katzen mussten Markierungen von Artgenossen aufspüren, Beute wittern oder Gefahren erkennen. Dieses Verhalten haben Hauskatzen bis heute bewahrt. Sie wollen ihr komplettes Revier - sei es Wohnung oder Haus mit Garten - jederzeit überblicken können. "Diese Rundgänge können mehrmals hintereinander erfolgen", erklärt Katzenexpertin Saskia Schneider in ihrem Artikel bei "PetBook".

Hinter geschlossenen Türen können Katzen aber auch spannende Geräusche oder Gerüche wahrnehmen, die uns Menschen verborgen bleiben. Der Stubentiger möchte das aber kontrollieren. Es ist jedoch möglich, der Katze das Drama vor der Tür abzutrainieren. Dazu ist aber sowohl Geduld als auch Konsequenz gefragt.

Wie man eine Katze an geschlossene Türen gewöhnt

Wer dem Miauen und Kratzen nachgibt, verstärkt das Verhalten nur. Besser ist es, die Katze schrittweise an geschlossene Türen zu gewöhnen: Zunächst nur wenige Minuten schließen, bei ruhigem Verhalten loben und wieder öffnen.

Empfehlungen der Redaktion

Wichtig dabei: Katzen brauchen ihre Rundgänge, besonders morgens und abends. Ein komplettes Verbot frustriert die Tiere nur. Der Schlüssel liegt im Kompromiss – klare Regeln mit ausreichend Revierkontrolle für die Katze. (sv)

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