Hunde sind Rudeltiere und fühlen sich in Gesellschaft am wohlsten. Alleinsein kann schnell zu Stress oder Angst führen. Doch manchmal ruft die Arbeit oder ein wichtiger Termin steht an – wie lange kann ein Hund wirklich alleine bleiben und unter welchen Bedingungen ist das möglich?
Hundebesitzer kennen es: Manchmal verlangt der Job volle Aufmerksamkeit, manchmal steht ein Einkauf an – und der Hund kann nicht mit. Wichtig ist in solchen Situationen, die Bedürfnisse des Vierbeiners gut zu verstehen und sicherzustellen, dass er sich auch in der Abwesenheit von Herrchen oder Frauchen wohl und geborgen fühlt.
Wie lange darf ein Hund ohne Betreuung bleiben?
Jeder Hund reagiert anders auf das Alleinsein. Manche jaulen, andere werden nervös, knabbern Möbel an oder markieren in den eigenen vier Wänden. Empfindliche Vierbeiner können sogar depressiv werden, wenn sie zu lange alleine bleiben.
Ideal ist, einen Hund nicht länger als vier bis fünf Stunden alleine zu lassen – sechs Stunden nur in Ausnahmefällen. Wer den ganzen Arbeitstag unterwegs ist, sollte Hundetagesstätten oder Gassihilfen nutzen. Täglich fünf bis acht Stunden ohne Aufsicht? Für den Hund keine artgerechte Lösung.
Wie Hunde lernen, alleine zu bleiben
Den Hund ständig überall mitzunehmen, ist unrealistisch. Deshalb ist es sinnvoll, früh – idealerweise schon im Welpenalter – Schritt für Schritt das Alleinsein zu üben. Starten Sie mit kurzen Alleinzeiten im Haus, zum Beispiel wenn Sie den Raum verlassen oder den Müll rausbringen, und steigern Sie die Dauer Schritt für Schritt. Wichtig ist, dass Ihr Hund dabei ruhig und entspannt bleibt. Das Training kann Wochen oder Monate dauern, bis Ihr Vierbeiner problemlos alleine bleibt.
Achten Sie besonders bei Welpen auf das richtige Timing: Lassen Sie den Hund nur alleine, wenn er sich vorher lösen konnte und entspannt ist. Erst wenn das Training zuverlässig funktioniert, kann Ihr Hund auch längere Zeit ohne Übergangslösungen wie Hundesitter alleine bleiben. Überforderung sollte vermieden werden, denn sie verzögert den Lernerfolg und kann das Training von vorn beginnen lassen.
Weitere Tipps für das Alleinlassen
Wenn das Training erfolgreich war und Ihr Hund auch über längere Zeit alleine bleiben kann, sollten Sie ihm diese Stunden so angenehm wie möglich gestalten. Sorgen Sie dafür, dass er vorher ausgelastet ist – durch einen Spaziergang, gemeinsames Spielen oder Training.
Richten Sie außerdem einen festen Wohlfühlplatz ein, an dem Ihr Vierbeiner entspannen kann. Diese Komfortzone bauen Sie am besten positiv auf, indem Sie dort Leckerlis, Kauartikel oder Beschäftigungsspielzeug wie einen Schnüffelteppich anbieten.
Empfehlungen der Redaktion
Manche Hunde profitieren auch von einem tierischen Gefährten. Bevor Sie sich jedoch für einen zweiten Vierbeiner entscheiden, lassen Sie sich beraten und bedenken Sie, dass auch dieser Zeit, Pflege und Aufmerksamkeit braucht. (dam)
Verwendete Quellen
© 1&1 Mail & Media/spot on news