Meerschweinchen sind von Natur aus Pflanzenfresser und haben ein sehr empfindliches Verdauungssystem. Es gibt daher viele Lebensmittel, mit denen man sie nicht füttern darf.
Meerschweinchen sind beliebte Haustiere – neugierig, gesellig und mit ihrem süßen Glucksen und Pfeifen und echte Familienlieblinge. Damit es ihnen gut geht, spielt die richtige Ernährung eine zentrale Rolle. Denn ihr Verdauungstrakt ist äußerst sensibel: Er ist darauf ausgelegt, ständig faserreiches Futter wie Heu, frisches Grün und bestimmtes Gemüse zu verarbeiten. Generell gilt, dass der Großteil des Futters aus Heu bestehen sollte – es muss auch jederzeit zur Verfügung stehen.
Schon kleine Fehler im Speiseplan können schnell zu ernsthaften Problemen führen – von Verdauungsstörungen über Vergiftungen bis hin zu lebensbedrohlichen Erkrankungen und sogar zum Tod. Was für uns Menschen harmlos oder sogar gesund erscheint, kann für Meerschweinchen gefährlich sein. Viele Lebensmittel, die in der Küche alltäglich sind, gehören deshalb auf die rote Liste, wenn es um die Fütterung der Tiere geht.
Gefährliche Lebensmittel für Meerschweinchen
Süßigkeiten und Salzgebäck: Lebensmittel wie Bonbons, Kekse und besonders Schokolade sind für Meerschweinchen absolut tabu. Sie enthalten hohe Mengen an Zucker und Fett, die die Verdauung der Tiere blockieren können. Folgen sind Bauchschmerzen, Blähungen und langfristige gesundheitliche Schäden. Auch Brot ist tabu.
Hülsenfrüchte: Bohnen, Linsen, Erbsen und Kichererbsen sind für Meerschweinchen ungeeignet. Sie enthalten schwer verdauliche Stoffe und können zu Blähungen führen. In größeren Mengen können sie sogar giftig sein.
Zwiebelgewächse: Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Schnittlauch und Bärlauch enthalten Stoffe, die die roten Blutkörperchen der Meerschweinchen schädigen können. Dies kann zu Blutarmut und anderen gesundheitlichen Problemen führen.
Avocado: Sie enthalten Persin, einen Giftstoff, der bei Meerschweinchen zu schweren gesundheitlichen Problemen führen kann.
Rhabarber: Er enthält Oxalsäure, die bei Meerschweinchen zu Nierenproblemen und anderen gesundheitlichen Beschwerden führen kann.
Kartoffeln: Rohe oder grüne Kartoffeln enthalten Solanin, einen Giftstoff, der bei Meerschweinchen zu Vergiftungen führen kann. Auch gekochte Kartoffeln sollten nicht verfüttert werden.
Steinobst: Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche und andere Steinfrüchte enthalten Cyanid-Verbindungen, die für Meerschweinchen giftig sind.
Exotische Früchte: Früchte wie Mango, Papaya, Litchi und Granatapfel sind für Meerschweinchen ungeeignet. Sie enthalten Zucker und Säuren, die die empfindliche Verdauung der Tiere belasten können.
Nudeln und Reis: Gekochte Nudeln oder Reis enthalten Stärke und sind schwer verdaulich für Meerschweinchen. Da ihr Verdauungssystem auf rohfaserreiche Nahrung (Heu, Gemüse, Kräuter) spezialisiert ist, können Nudeln oder Reis zu Blähungen, Durchfall oder Übergewicht führen. Rohe Nudeln oder Reis sind noch problematischer: Sie sind hart, unverdaulich und können die Verdauung blockieren oder die Zähne schädigen.
Empfehlungen der Redaktion
Milchprodukte und tierische Lebensmittel: Meerschweinchen sind reine Pflanzenfresser. Produkte wie Milch, Käse, Joghurt oder gar Fleisch und Wurst sind für sie absolut ungeeignet. Ihr Verdauungssystem ist darauf nicht ausgelegt und reagiert mit schweren Durchfällen.
(ncz)
Verwendete Quellen:
- Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.: Merkblatt Heimtiere: Meerschweinchen
- Meerschweinchen-Haltung: Was dürfen Meerschweinchen nicht fressen?
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