Die gelbe Frucht ist beliebt, gesund und praktisch. Aber ihre Produktion belastet Mensch und Umwelt. Wir erklären, worauf du beim Kauf und Verzehr von Bananen achten solltest.
Als praktisches Obst für unterwegs oder als süßes Extra im Müsli: Kaum eine Obstsorte wird in Deutschland so gern gegessen wie die Banane – im Schnitt sind laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) etwa elf bis zwölf Kilo pro Kopf und Jahr. Und den gelben Genuss gibt es besonders günstig im Supermarkt. Doch das ist eine Gefahr für den fairen Handel.
Den Preis zahlen nämlich andere: Landwirt:innen in Anbauländern wie Ecuador und Kolumbien und weiteren Ländern, die unter teils miserablen Bedingungen für ungerechte Löhne Bananen anbauen. Senken die europäischen Handelsketten die Einkaufspreise und üben damit Druck auf die Produzenten aus, bleiben Menschenrechte, Umwelt- und Arbeiterschutz auf der Strecke. Doch das ist noch nicht alles: Die Liste von Dingen, die wir bei Bananen falsch machen, ist lang.
1. Konventionelle Bananen kaufen
Zu konventionell produzierten Bananen zu greifen, statt ein Bio-Produkt zu wählen, ist aus mehreren Gründen keine gute Idee. Der Anbau erfolgt in reinen Monokulturen, wobei massiv Pestizide eingesetzt werden. Die Spritzmittel bekämpfen dabei nicht nur Schädlinge, sondern gelangen auch in die Böden und Gewässer und gefährden die Arbeiter:innen auf den Plantagen. Neben den schlechten Arbeitsbedingungen auf den Plantagen und der Belastung für die Umwelt ist das auch für unsere Gesundheit problematisch.
Öko-Test bezeichnete Bananen 2017 als "Pestizid-Weltmeister" und wies eine durchgehende Belastung der konventionellen Früchte mit Schadstoffen nach. Neuere Untersuchungen bestätigen, dass sich seitdem wenig getan hat. So berichtete die Tagesschau im März 2025: "Wer in deutschen Supermärkten eine konventionell angebaute Banane kauft, kann davon ausgehen, dass sie zuvor auf einer Plantage mit einem hochgiftigen Pestizid besprüht wurde: Mancozeb."
Laut einem Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (ESFA) kann Mancozeb den menschlichen Hormonhaushalt stören. Dies und weitere gesundheitliche sowie ökologische Bedenken führten 2022 zu einem Verbot des Wirkstoffs in der EU. In Lateinamerika kommt Mancozeb laut Tagesschau jedoch weiterhin massiv zum Einsatz – und die dort produzierten Bananen landen auch in deutschen Supermärkten.
Mancozeb ist jedoch nicht der einzige problematische Stoff, der auf Bananen vorkommt. Eine Foodwatch-Auswertung deutscher Behördendaten fand im April 2025 Pestizid-Rückstände in 96 von 105 untersuchten Bananenproben. In 66 davon wurden sogar illegale Pestizide gefunden. Insgesamt analysierte Foodwatch 18.000 Proben verschiedener Lebensmittel. Bananen zählten dabei zu den am häufigsten mit Pestiziden belasteten Produkte.
Zwar ist die Pestizid-Belastung im Fruchtfleisch um ein Vielfaches geringer als auf der Schale, die nicht mitgegessen wird, wie etwa eine Untersuchung der Lebensmittelüberwachung Baden-Württemberg zeigt. Doch über den Umweg der Hände, mit denen wir sie schälen, können Rückstände trotzdem ihren Weg in den Mund finden. Die Verbraucherzentrale Bayern rät deshalb, nach dem Schälen herkömmlicher Ware die Hände zu waschen – und Kindern nur geschälte Bananen zu geben.
Utopia.de empfiehlt Bio-Bananen, da diese ohne den Einsatz von Pestiziden auskommen. Diese sind somit nicht nur besser für die Umwelt und die Arbeiter:innen auf den Plantagen, sondern auch für deine Gesundheit.
2. Bananen in Plastik kaufen
Bananen haben von Natur aus eine dicke Schale, die den süßen Inhalt der Früchte optimal schützt. Doch der Verpackungswahn der Menschheit treibt mitunter seltsame Blüten: So kursieren im Netz immer wieder Bilder von Bananen, die von internationalen Supermärkten verkauft werden – und geschält oder ungeschält mit Styropor und Folie verpackt werden. 2012 erntete die österreichische Kette Billa damit einen Shitstorm.
Hierzulande findet man ausgerechnet Bio-Bananen im Supermarkt häufig gebündelt in Plastikbeuteln vor – in erster Linie, um sie von den konventionellen unterscheidbar zu machen. Das verursacht leider tonnenweise Müll. Ein weiterer Effekt der Schutzfolie aus Plastik: Sie lässt die Früchte im Inneren schneller reifen. Spätestens zu Hause sollten die Bananen also von ihrer Verpackung befreit werden, um nicht vorzeitig zu faulen. Am besten sollten sie von vornherein nur unverpackt im Einkaufskorb landen – schließlich gibt es genug (Bio-)Läden, die auf die unnötige Verpackung verzichten.
Was ist nachhaltiger: Bio oder unverpackt?
3. Bananen falsch lagern
Auch bei der Aufbewahrung von Bananen passieren immer wieder Fehler. Das Obst sollte nicht im Kühlschrank gelagert werden – es sei denn, die Banane ist schon sehr reif, denn die Kühlung stoppt den Reifeprozess. Bei grünen Bananen, die noch nachreifen müssen, ist das kontraproduktiv: Sie sollten am besten bei normaler Zimmertemperatur aufbewahrt werden. Befestigt man sie frei hängend an eine Schnur oder einen Haken, kommt gleichmäßig Luft an das Obst und es entstehen keine Druckstellen.
Außerdem wichtig: Du solltest Bananen nicht direkt neben Äpfeln lagern. Denn Äpfel strömen das Pflanzenhormon Ethylen aus, das andere Früchte zum vorzeitigen Reifen oder sogar Faulen anregt. Die gemischte Obstschale sieht zwar hübsch auch, aber um Bananen möglichst lange frisch zu halten, sollten sie daher besser einen Sicherheitsabstand von 50 Zentimetern zum nächsten Apfel einhalten.
Im Idealfall sollte man Bananen aber ohnehin so schnell wie möglich verzehren: Bei längerer Lagerung gehen Nährstoffe verloren – und reife Bananen sind bei Fruchtfliegen äußerst beliebt.
4. Braune Bananen wegwerfen
Je länger die Banane zu Hause darauf wartet, dass sich ihr Schicksal erfüllt, desto mehr ist ihre Schale mit braunen Flecken gesprenkelt. Irgendwann ist der Punkt überschritten, an dem die meisten Menschen sie gern essen – und schließlich landet das Obst im Müll. Das ist Lebensmittelverschwendung, die du vermeiden solltest. Und dafür gibt es jede Menge Möglichkeiten.
Eine Lösung, die sich gerade bei sehr reifen Früchten besonders anbietet: Bananen einfrieren. Das funktioniert als Ganzes, in Scheiben geschnitten oder auch püriert. Gefrorene Bananen sind dann für viele Zwecke verwendbar – halb aufgetaut schmecken sie zum Beispiel prima im Müsli.
Alternativ kannst du die intensive Süße brauner Bananen sofort für die verschiedensten Rezepte nutzen: zum Beispiel, indem du mit den Früchten ein saftiges Bananenbrot backst, sie püriert mit Milch oder Milchersatz zu Bananenmilch verarbeitest, mit anderen Früchten zu einem Smoothie mixt oder Joghurt und Quark damit aufpeppst.
5. Bananenschalen sofort wegwerfen
Auch die Schale der Banane ist eigentlich viel zu schade, um sofort im Biomüll zu enden, denn sie ist ein wahres Multitalent. Du kannst Bio-Bananenschalen zum Beispiel wunderbar als Dünger für den Garten verwenden, damit gezielt Avocados nachreifen lassen, sie als Mittel benutzen, um Zähne aufzuhellen oder Akne zu behandeln – und sie sogar zum Putzen verwenden. Wie das alles funktioniert, erfährst du hier:
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