Nicht mehr nur Unterkünfte: Die Plattform Airbnb erfindet sich neu und bietet künftig auch Dienstleistungen und Erlebnisse an. Selbst Promis sind involviert.
Lissabon, Berlin oder Prag... beispielsweise auf der Suche nach einer Bleibe für einen Wochenendtrip kann die Online-Plattform Airbnb seit vielen Jahren behilflich sein. Das Angebot, das bisher nur aus Unterkünften bestand, wurde kürzlich jedoch erweitert. Der Anbieter hat eine neue App an den Start gebracht, über die mittlerweile auch Erlebnisse und Dienstleistungen angeboten werden.
Drei große Buttons in der App weisen direkt nach dem Öffnen auf die Neuerungen hin. Neben dem Punkt "Unterkünfte" gibt es dort auch "Entdeckungen" und "Services". Brian Chesky (43), Mitgründer und CEO von Airbnb, wirbt in einer Pressemitteilung: "Menschen wählen Hotels aufgrund ihrer Services. Auf Airbnb entscheiden sie sich für die Unterkunft. Jetzt bieten wir das Beste aus beiden Welten - großartige Unterkünfte mit Services, die sie noch einzigartiger machen."
Vom Koch bis zum Promi
Nach Angaben des Unternehmens sind diese Services zum Start in derzeit mehr als 260 internationalen Städten verfügbar. Das Angebot soll aber "in regelmäßigen Abständen" und auf zusätzliche Orte ausgeweitet werden. Eine Unterkunft muss demzufolge nicht zwingend gebucht werden, um die Dienste zu nutzen. Das Ganze reicht von Spa-Behandlungen über professionelles Styling und Training bis hin Fotoshootings, Catering sowie von Köchinnen und Köchen zubereiteten Mahlzeiten. So soll es beispielsweise möglich werden, kurzfristig eine Massage zu buchen oder sich die Nägel machen zu lassen - auch in der eigenen Heimatstadt.
Die "Entdeckungen" sollen in derzeit über 650 Städten besondere Erlebnisse ermöglichen. Auch hier ist das Angebot mannigfaltig. Dazu gehören Flamenco-Tanzunterricht in Madrid oder eine Tour durch die Street-Food-Szene Berlins. In Paris lässt es sich unterdessen beispielsweise lernen, wie man echte französische Croissants backt. Als sogenannte "Airbnb Originals" werden zudem Erlebnisse beworben, in die teils auch echte Promis involviert sind. Wer bucht, kann etwa "Machete"-Star Danny Trejo (81) oder Rapperin Megan Thee Stallion (30) treffen. Interessenten können aber auch mit dem Surfer Danny Fuller (43) Wellenreiten oder mit der Olympiateilnehmerin Carol Solberg (37) Beachvolleyball spielen.
Airbnb in der Kritik
Airbnb muss sich aber wohl auch Neues einfallen lassen, denn in den vergangenen Jahren kam verstärkt Kritik an der Plattform auf - etwa in Spanien. Viele Menschen sind der Meinung, dass Angebote wie Airbnb dort zu steigenden Mieten führen und haben deshalb für bezahlbares Wohnen und gegen Massentourismus protestiert.
Kürzlich wurde berichtet, dass die Plattform in Spanien mehr als 65.000 Wohnungen nicht mehr anbieten darf. Der Grund seien laut Verbraucherschutzministerium Verstöße gegen Regelungen, wie beispielsweise fehlende Lizenznummern. Dem "Standard" ließ das Unternehmen über eine Sprecherin ausrichten: "Airbnb wird weiterhin gegen alle Entscheidungen in diesem Fall Berufung einlegen." Es seien demzufolge "keine Beweise für Regelverstöße" vorgelegt worden. Und weiter: "Die Ursache für die Krise des bezahlbaren Wohnraums in Spanien ist ein Mangel an Angebot, um die Nachfrage zu decken. Die Lösung besteht darin, mehr Wohnungen zu bauen - alles andere ist Ablenkung." (wue/spot) © spot on news