In einem Flugzeug sind viele Menschen zusammengepfercht, manche erholungsbedürftig auf dem Weg in den Urlaub, andere auf dem Rückweg von einem stressigen Arbeitstermin. Da können die Emotionen schnell mal hochkochen. Wir verraten Ihnen, welche No-Gos man an Bord vermeiden sollte, damit der Flug für alle ruhig und entspannt verläuft.
In einem Flugzeug treffen oft Menschen aus verschiedene Kulturen und unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinander. Gegenseitiger Respekt und Rücksichtnahme sind daher essenziell, um Konflikte zu vermeiden und eine angenehme Atmosphäre für alle zu schaffen.
"Gutes Benehmen ist deswegen besonders wichtig, da in einem Flugzeug viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen", sagt auch ein Sprecher der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation e.V. (UFO). "Einige davon können aus verschiedenen Gründen unter Stress stehen, sodass ein achtsamer Umgang miteinander hilft, Konflikte zu vermeiden und eine angenehme Atmosphäre für alle – Passagiere wie auch die Besatzung – zu schaffen."
Ein reibungsloser Ablauf beginnt daher bereits vor dem Erreichen des Flugzeugs. Passagiere sollten darauf achten, beim Boarding ihre Bordkarte und ihren Ausweis griffbereit zu haben, um Verzögerungen zu vermeiden. "Verschiedene Airlines boarden nach verschiedenen Reihenfolgen", heißt es seitens UFO weiter. "Während manche Airlines das Flugzeug von vorne oder von hinten auffüllen, beginnen andere mit dem Boarden der Fenstersitze." Es ist daher wichtig, auf den individuellen Einsteigezeitpunkt zu achten, um den Prozess so schnell und reibungslos wie möglich zu gestalten. Die jeweilige Boardinggruppe findet man in der Regel auf der Bordkarte.
Reisende sollten zudem auf die Handgepäckregeln der jeweiligen Airline achten und ihr Gepäck so organisieren, dass es schnell und ohne großes Umpacken in das Gepäckfach oder unter dem Sitz verstaut werden kann. Dinge, die man während des Fluges benötigt, sollten möglichst oben in der Tasche rasch greifbar sein. Das vermeidet Blockaden im Gang und erleichtert allen ein zügiges Finden ihres Platzes. Sinnvoll ist auch das Hochklappen der Armlehnen während des Boardings, sodass alle Passagiere rascher einsteigen können.
Tipps für ein angenehmes Miteinander an Bord
Wenn das Flugzeug in der Luft ist, betrifft einer der häufigsten Konflikte die Armlehne. Auf den Fenster- und Gangplätzen hat jeder seine eigene, aber in der Mitte wird es gemeinschaftlich. Es ist daher eine nette Geste, dem Mittelsitzer den Vorrang zu geben. Umgekehrt sollte das aber nicht als Selbstverständlichkeit betrachtet werden. Ein freundliches Gespräch mit den Sitznachbarn kann helfen, ein für beide Seiten passendes Arrangement zu treffen. Wer nicht direkt am Gang sitzt und zur Toilette muss, sollte die Sitznachbarn höflich bitten, kurz den Weg freizumachen. Bei häufigem Bedürfnis ist es eine gute Idee, gleich nach einem Platztausch mit dem Gangpassagier zu fragen.
"Zu viel Alkohol ist ein klares No-Go über den Wolken."
Beim Zurückstellen der Rückenlehne sollte man kurz überprüfen, ob der Hintermann gerade isst oder arbeitet – eine kleine Nachfrage kann hier viel Ärger vermeiden. Beim Nutzen von Unterhaltungselektronik gilt: Kopfhörer auf eine angenehme Lautstärke einstellen und den Bildschirm insbesondere bei Nachtflügen nicht zu hell einstellen. Damit alle ihre Ruhe haben, sollte man sich mit gedämpfter Stimme unterhalten.
Da der Platz begrenzt ist, wird es beim Essen im Flugzeug oft eng, deshalb ist es clever, das Essen gleich zu Beginn kleinzuschneiden und es einhändig zu essen. Bei den Getränken gilt: "Zu viel Alkohol ist ein klares No-Go über den Wolken", betont die UFO. "Tatsächlich verbieten die meisten Airlines den Konsum von selbst mitgebrachtem Alkohol komplett."
Aufgrund der Menge an Menschen können in der Kabinenatmosphäre Gerüche schnell überhandnehmen. Daher besser die Schuhe anbehalten, und für die, die schnell ins Schwitzen kommen, gehört ein Deo ins Handgepäck. Bei Parfüm ist weniger definitiv mehr.
Und wenn man Eindrücke von einer Flugreise digital teilen möchte, ist beim Filmen und Fotografieren an Bord von Flugzeugen auf die Privatsphäre aller Anwesenden zu achten. Aufnahmen von Passagieren und Besatzung ohne deren Einverständnis stellen daher ebenfalls ein klares No-Go dar.
Respektvoller Umgang mit dem Personal
Generell können Konflikte in der Enge schnell hochkochen. Die UFO rät dazu, störendes Verhalten offen und direkt, aber immer höflich anzusprechen. Bringt das nichts, sollte man nicht zögern, das Kabinenpersonal einzubeziehen. Die Crew ist darauf geschult, in solchen Fällen zu vermitteln und eine Lösung herbeizuführen.
Auf einen respektvollen Umgang mit den Flugbegleitern sollten ohnehin alle Passagiere achten: Die Crew-Mitglieder sorgen schließlich für Komfort und Service und die Sicherheit an Bord. Ein freundliches Lächeln oder ein einfaches "Hallo" beim Einsteigen schafft gleich eine positive Atmosphäre. Und auch während des Fluges ist eine klare, freundliche Kommunikation wichtig, besonders wenn es um Bedürfnisse oder Beschwerden geht.
Passagiere können die Arbeit der Crew unterstützen, indem sie insbesondere beim Service den Gang freihalten. Arbeitsbereiche der Flugbegleiter, wie die Küchen, sollten respektiert und ihre Privatsphäre während der Pausen gewahrt werden. Für den Passagier ist es jedoch auf den ersten Blick oftmals nicht erkennbar, ob ein Flugbegleiter gerade Pause hat. Generelle Regel: Wenn man eine Bordküche betritt, sollte man nicht "hineinstürzen", sondern sich vorsichtig bemerkbar machen. Die Serviceklingel am Platz dient übrigens dazu, auf wichtige Anliegen aufmerksam zu machen und sollte nicht zu häufig eingesetzt werden.
Empfehlungen der Redaktion
Ist der Flieger sicher am Boden angekommen, heißt es: Warten, bis die Anschnallzeichen erloschen sind! Beim Öffnen der Gepäckfächer sollte man vorsichtig sein, damit nichts herausfällt. Beim Applaus bei der Landung scheiden sich übrigens die Geister: Manche empfinden es als nette Geste, anderen ist es zu viel. Besser ist es, die Crew direkt anzusprechen, wenn man sich für ihren Einsatz bedanken möchte.
Verwendete Quelle
- Anfrage an die Unabhängige Flugbegleiter Organisation e.V. (UFO)