Ocean Photographer of the Year
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Gewinner: "Ocean Photographer of the Year"
Das Gewinnerbild des diesjährigen Fotowettbewerbs stammt vom Unterwasserfotografen und Tauchlehrer Yury Ivanov. Er hielt zwei Amphipode mit seiner Kamera fest. Sie ruhen auf einer Koralle und sind jeweils nur drei Millimeter groß. "Es erforderte viel Geduld und Präzision, um die Aufnahme richtig zu komponieren und zu beleuchten", sagt Ivanov. Insgesamt benötigte er sechs Tauchgänge, um das Bild wie gewünscht aufnehmen zu können.
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Kategorie "Fine Art"
Zwergwale nähern sich am Great Barrier Reef neugierig Menschen – "mit einer fast spielerischen Neugier", so die Fotografin Marcia Riederer. "Die Wale scheinen deine Anwesenheit wahrzunehmen, umkreisen dich und interagieren mit dir." Es sei eine eindrucksvolle Erfahrung, die das Staunen über das Meer und seine Bewohner neu entfacht – und gleichzeitig daran erinnert, wie wichtig deren Schutz ist. Mit ihrer Aufnahme gewann die Fotografin in der Kategorie "Fine Art".
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Finalist der Kategorie "Fine Art"
Auf Platz zwei landet Rafael Armada. Er spazierte kurz vor seiner Abreise aus Südgeorgien am Strand entlang, ohne die Absicht zu fotografieren. Als er einen einsamen Pinguin regungslos in der Stille stehen sah und er sich perfekt im nassen schwarzen Sand spiegelte, hob er instinktiv die Kamera, um den Moment einzufangen. "Ich wusste, dass diese Ruhe nicht wiederkehren würde", so Armada
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Ein Stachelrochen bei einem Fluchtmanöver: Mit einem kräftigen Schlag seiner Brustflossen verschwindet ein Stachelrochen im Blau des Meeres und hinterlässt eine Wolke. Dieser Abgang sei nicht nur schön, sondern auch eine Überlebensstrategie, erklärt die Fotografin Ysabella Coll. "Die plötzliche Bewegung des Stachelrochens wirbelt den Meeresboden auf und schafft so eine dichte Sichtbarriere, die Raubtiere verwirrt und seine Flucht verdeckt."
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Kategorie "Wildlife"
Ein weiblicher Zwerggrundel entlässt frisch geschlüpfte Larven aus ihrem Maul ins Wasser. "Bei Grundeln ist die elterliche Fürsorge der Männchen üblich. Bei der Gelben Zwerggrundel beteiligen sich jedoch auch die Weibchen an der Brutpflege", sagt Takumi Oyama, die Gewinnerin der Kategorie "Wildlife".
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Ein seltener Jagderfolg in diesem Alter: Ein einjähriger Orca präsentiert eine gefangene Robbe. "In diesem Alter ernähren sich Orcas normalerweise von Milch", erklärt Yifan Ling. "Sie jagen selten alleine, was diesen Moment besonders beeindruckend macht."
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Tausende Gespenstkrebse überwuchern in Indonesien eine Gorgonien-Koralle. Hinter der Kamera: Alexis Chappuis. Er ist ein französischer Meeresbiologe, National-Geographic-Explorer und technischer Wissenschaftstaucher, der seit 2014 in Indonesien tätig ist.
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Trotz oder gerade wegen schwieriger Bedingungen entstand ein besonderes Bild der Surfer in Nazaré. Nicht viele Surfer waren unterwegs. Aber zwei, die Ben Thouard fotografieren sollte, wollten es versuchen. "Aufgrund der großen Wellen und der salzigen Luft war es schwierig, etwas zu fotografieren. Aber schließlich kam dieser Moment."
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Ein Surfer erscheint scharf vor verschwommenen, wie gemalt wirkenden Wellen: "Ich habe eine lange Belichtungszeit verwendet, um die Bewegung der Welle in einer malerischen Unschärfe einzufangen und gleichzeitig den Surfer scharf abzubilden", erklärt der ungarische Fotograf Gergo Rugli. "Mit dieser Technik konnte ich sowohl Chaos als auch Anmut in einem Bild einfrieren."
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Taucher erkunden die Yab-Yum-Höhle in Mexiko. Sie hat einen Durchmesser von fast 100 Metern und ist mehr als 70 Meter tief. In einer Tiefe von etwa 15 Metern stößt man auf Salzwasser. "Die Stalaktiten und Stalagmiten in diesem riesigen Raum sind gigantisch", so der Fotograf Alex Dawson.
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Kategorie "Naturschutz: Auswirkungen"
Neben der Schönheit des Ozeans zeigen die Bilder des Fotowettbewerbs auch die Bedrohung der Meere. Auf den Färöer-Inseln etwa liegt der Fötus eines Grindwals leblos unter dem Kadaver seiner Mutter. Jedes Jahr würden mehr als 1.000 Wale während des "Grindadráp" (Grindwalfang) getötet werden, darunter auch Jungtiere und trächtige Weibchen, sagt der Fotograf Hugo Bret. "Normalerweise werden die Föten weit entfernt von den Blicken der Öffentlichkeit aus dem Mutterleib gerissen, aber dieses trächtige Weibchen blieb unentdeckt und wurde unter den anderen ausgeweidet, wodurch diese tief bewegende Szene sichtbar wurde." Bret hofft, dass dieses Bild die weltweite Aufmerksamkeit auf die Beendigung des Grindadráp lenkt.
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"Haie sind für das Gleichgewicht der Ozeane unverzichtbar, doch wir treiben sie in Richtung Aussterben", sagt der Fotograf Daniel Flormann, der diese Szene in Indonesien festhielt: Drei Haie landeten als Beifang in einem Netz für Sardellen und verendeten. "Jedes Jahr werden mehr als 100 Millionen Haie von Menschen getötet – viele davon als unbeabsichtigter Beifang", sagt Flormann. Dieser Moment soll ein stiller Appell sein: Haie nicht als Gefahr zu sehen, sondern als gefährdet – und als schützenswert.
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Ein Buckelwal hat sich in Australien hoffnungslos in Fischernetzen verfangen und wird von zahlreichen Haien verfolgt. "In einem Moment der Verzweiflung, als mir klar wurde, dass wir ihm nicht helfen konnten, versuchte ich, die Situation zu dokumentieren", so Claudio Moreno Madrid. Er hoffe, dass dieses Bild die Tragödie in Bewusstsein verwandelt und echte Veränderungen für unseren Ozean anstößt.
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Kategorie "Naturschutz: Hoffnung"
Doch es gibt auch Hoffnung: Sirachai Arunrugstichai fotografierte einen Leopardhai-Embryo, der im Aquarium für ein Auswilderungsprojekt großgezogen wurde. Das Bild siegte in der Kategorie "Naturschutz: Hoffnung".
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Auf Platz zwei landet László Földi. Der Fotograf entdeckte während eines Tauchgangs auf den Philippinen ein Tintenfischei am Meeresboden. Es war vom Nest und den anderen Eiern weggetrieben. "Ich hatte nicht viel Zeit, um ein Foto zu machen, da ich wieder an die Oberfläche zurückkehren musste", erzählt der Földi.
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Auf der karibischen Insel Martinique wird der Oktopus aufgrund des übermäßigen Verzehrs immer seltener. "Es wurden Schutzgebiete eingerichtet, um allen Arten einen Rückzugsort zu bieten, sie vor Überfischung zu schützen und die Artenvielfalt zu erhalten", berichtet Théo Maynier. Der Tauchlehrer und Unterwasserfotograf aus Frankreich entdeckte in diesem Naturschutzgebiet einen Oktopus mit seinen zahlreichen Eiern.
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Kategorie "Menschliche Verbindung"
In Australien hielt Craig Parry fest, wie Freiwillige 15 Stunden lang versuchten, einen gestrandeten Wal zu retten – leider vergebens. "Das Ergebnis war zwar herzzerreißend, aber die Zusammenarbeit und das Mitgefühl der verschiedenen Behörden und Freiwilligen waren unglaublich bewegend", so Parry.
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Auf Rang zwei der Kategorie "Menschliche Verbindung" landet dieses Bild von Yifan Ling. Mehr als 20 Orcas schwammen gemeinsam in den Puget Sound, einer Meerenge in Washington, USA. Ein männlicher Orca begann plötzlich, wiederholt in Strandnähe aus dem Wasser zu springen.
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Dieses Bild wirkt, als würden Menschen ein Fischernetz auf Bäumen ausbreiten. In Wirklichkeit werfen die Fischer ihre Netze inmitten der Sargassum-Wälder, einer Ansammlung von Braunalgen im Meer. "In dieser Küstenregion Vietnams wächst und regeneriert sich die Sargassum-Alge auf natürliche Weise", sagt Fotografin Chaturapitamorn Natnattcha. Sie ragt oft über die Wasseroberfläche hinaus, wenn sie voll ausgereift ist, wodurch der Eindruck eines Unterwasserwaldes entsteht.
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Kategorie "Junger Fotograf des Jahres"
Aaron Sanders gewinnt den Titel des Nachwuchsfotografen des Jahres. Er fotografierte zwei Zwergtintenfische, die sich in leuchtenden Farben auf dem Meeresboden paaren.
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Kategorie "Ozean Portfolio"
Das Porträt eines neugierigen Kieferfisches nahm Matthew Sullivan in den USA auf. "2025 war ein außergewöhnliches Jahr, um maulbrütende Männchen zu beobachten", sagt Sullivan. "Dieses Männchen war besonders mutig und als es sich an mich gewöhnt hatte, erlaubte es mir, dieses Foto zu machen."
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Ein Fisch fängt eine Qualle. "Möglicherweise hat er sie zur chemischen Abwehr gefangen, indem er sich die Giftstoffe in ihren Tentakeln zunutze gemacht hat", sagt Fotografin Jialing Cai. "Während der Fisch die Qualle im Maul hielt, sah es so aus, als würde er einen Ballon aufblasen."