Spannende Wirtschaftsvision für die Ukraine, Steuertipp für Haustierbesitzer und vier Preise für Medizinprojekte – drei gute Nachrichten für eine gute Woche.
Die tägliche Flut an negativen Nachrichten lässt viele frustriert, traurig, wütend oder mit einem Gefühl der Ohnmacht zurück. Trotzdem werden negative Schlagzeilen mehr gelesen als positive Meldungen – vermutlich aus einem evolutionsbiologischen Grund: Das menschliche Gehirn ist darauf ausgelegt, uns vor Gefahren zu bewahren. Deshalb reagiert es auf Schreckensmeldungen besonders sensibel und speichert negative Informationen stärker ab.
Aber: Doomscrolling, also gezielter und massiver Konsum von negativen Nachrichten, kann der psychischen Gesundheit schaden, wie zahlreiche Studien belegen. Positive Informationen wirken da wie ein Gegengewicht. Sie verdeutlichen, dass es auch konstruktive Lösungen für ein gutes Miteinander und eine bessere Zukunft gibt. In diesem Sinne: Hier sind drei gute News.
Wiederaufbau der Pharmaindustrie in der Ukraine – ein Win-win-Projekt
Ein Ende des Ukraine-Kriegs ist nicht in Sicht. Wie der wirtschaftliche Wiederaufbau gelingen kann, wird aber bereits untersucht – auch am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb in München. Mit Unterstützung der VolkswagenStiftung und in Zusammenarbeit mit ukrainischen Institutionen erarbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Leitfaden für den Wiederaufbau der ukrainischen Pharmaindustrie.
In der UdSSR war die Ukraine das pharmazeutische Zentrum der Sowjetunion. Über 70 Prozent der gesamten Forschungs- und Produktionskapazitäten im pharmazeutischen Bereich lagen dort. Dieses "industrielle Gedächtnis" sei noch immer vorhanden – in alten Strukturen, Fachkräften und ihrem Know-how. Projektleiter Dietmar Harhoff vom Max-Planck-Institut bezeichnet den Plan, die Ukraine zu einem bedeutenden Pharmazentrum zu machen, als ein "strategisches Win-win-Projekt". Denn: Der Wiederaufbau würde Arbeitsplätze schaffen und das Wirtschaftswachstum fördern – und der EU zu stabileren Lieferketten verhelfen.
Ein moderner Pharmastandort direkt an der EU-Grenze könnte die Abhängigkeit von asiatischen Medikamentenherstellern verringern. Wie riskant es ist, sich auf globale Hersteller zu verlassen, wurde spätestens während der Corona-Pandemie deutlich – und ist angesichts der vielen geopolitischen Spannungen weiterhin ein aktuelles Thema.
Wie Tierbesitzer Steuern sparen
Haustierbesitzer wissen es, Studien belegen es – Haustiere wirken sich positiv auf die Gesundheit aus. Allerdings fallen dafür mitunter hohe Kosten an. Was viele Tierhalter nicht wissen: Die Betreuung und Pflege von Haustieren kann als haushaltsnahe Dienstleistung steuerlich geltend gemacht werden – wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind:
- Es handelt sich um eine private Tierhaltung.
- Das Tier muss im eigenen Haushalt oder auf dem Grundstück des Besitzers betreut werden.
- Auch Dienstleistungen wie Fellpflege oder Krallenschneiden müssen im eigenen Zuhause erfolgen, der Gassi-Service vor der Haustür.
- Die Rechnung muss per Überweisung oder Karte beglichen werden – Barzahlungen erkennt das Finanzamt nicht an.
Laut Lohnsteuerhilfeverein können jährlich bis zu 20.000 Euro als haushaltsnahe Dienstleistungen in der Steuererklärung angegeben werden. 20 Prozent des Postens werden als Steuerermäßigung angerechnet. Außerdem kann die Tierhaftpflichtversicherung als Sonderausgabe in der Steuererklärung angegeben werden. Ob es sich bei dem betreuten oder gepflegten Tier um einen Hamster, einen Hund oder einen Vogel handelt, spielt übrigens keine Rolle.
Auszeichnung für besondere Gesundheitsprojekte
Die Lilly Deutschland Stiftung setzt sich für eine bessere Gesundheitsversorgung ein, wo das System an seine Grenzen stößt. Mit dem Konkret-Preis zeichnet sie Menschen und Initiativen aus, die Lösungen für Lücken im Gesundheitswesen entwickeln. In diesem Jahr ging der erste Preis an das Geburtshaus Idstein, das mit seinem nachhaltigen Konzept die Versorgung von Müttern und Neugeborenen in der Region verbessert. Dazu gehören Notfalltrainings, optimierte organisatorische Abläufe und Info- und Vernetzungsangebote für junge Familien. Auch das attraktive Arbeitsumfeld für freiberufliche Hebammen wurde gewürdigt.
Der zweite Preis wurde an den Verein Pathly verliehen, der junge Menschen nach einer Krebserkrankung unterstützt. Das Vereinsmagazin "Leben nach dem Krebs" gibt praxisnahe Tipps zur Rückkehr in den Alltag, greift aber auch Tabuthemen wie Sexualität nach überstandener Erkrankung, Angst vor einem Rückfall oder soziale Isolation auf. Die Beiträge sollen Betroffenen Mut machen und ihre Resilienz fördern – und schambehaftete Themen enttabuisieren.
Den dritten Preis erhielt die Universität Bayreuth für das Projekt "Versorgt am Ort". Es bringt durch Hausbesuche und Versorgungsräume in der Projektregion medizinische Hilfe in strukturschwache ländliche Regionen.
Empfehlungen der Redaktion
Der Sonderpreis ging an das Herzzentrum Brandenburg des Immanuel Klinikums für seine Frauensprechstunde. Die Sprechstunde leistet einen wertvollen Beitrag zur geschlechterspezifischen Versorgung von Frauen und zur Erforschung dieses stark vernachlässigten Bereichs.
Verwendete Quellen
- Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb: Wirtschaftliches Erbe wieder sinnvoll nutzen
- Lohnsteuerhilfeverein: Urlaubsbetreuung für Hund, Katze & Co. von der Steuer absetzen
- Lilly Deutschland Stiftung: KONKRET-Preis 2025: Vier Projekte für bessere Gesundheitsversorgung ausgezeichnet