Nicht nur Menschen bekommen mit dem Alter graue Haare - auch bei Katzen kann sich die Fellfarbe im Laufe des Lebens verändern. Die Gründe sind vielfältig und meist harmlos.
Plötzlich schimmert das eigentlich schwarze Fell der Mieze rotbraun in der Sonne, der graue Kater wirkt dunkler als sonst oder das Tier verliert über die Jahre schlichtweg an Farbintensität. Was auf den ersten Blick beunruhigend erscheint, ist in den meisten Fällen völlig normal.
Wie bei Menschen, deren Haarfarbe sich mit verändernder Melaninproduktion wandeln kann, zeigen auch Katzen manchmal überraschende Farbveränderungen im Fell. "Zum Teil wächst die neue Farbe wieder heraus, manchmal bleibt sie für immer", schreibt "National Geographic" über das Phänomen.
Gründe für den Farbwechsel
Die Gründe für solche Farbwechsel sind so vielfältig wie faszinierend. Bei orientalischen Katzenrassen wie Siamesen, Burmesen oder Tonkanesen spielt die Hauttemperatur eine entscheidende Rolle: Die kühleren Extremitäten, also Pfoten, Ohren und Schwanz, sind dunkler gefärbt, während der wärmere Körper heller erscheint.
Bei manchen Katzen gibt es zudem Unterschiede zwischen Sommer- und Winterfell. Das kann mit der Tarnung in der jeweiligen Jahreszeit zusammenhängen.
Genau wie bei Menschen können aber auch Katzenhaare durch Sonneneinstrahlung ausbleichen. Das farbgebende Melanin wird durch UV-Strahlen zerstört, wodurch das Fell heller wird. Besonders bei dunklen Katzen fällt dieser Effekt auf - vor allem bei Freigängern, die viel Zeit im Freien verbringen.
Das Alter hinterlässt seine Spuren
Ebenfalls wie Menschen bekommen auch Katzen im Alter graue Haare. Der Körper produziert weniger Tyrosin, das für die Melaninproduktion entscheidend ist. Statt des Farbpigments werden kleine Luftbläschen in die Hornschichten eingebaut, das Fell erscheint grau oder weiß. Diese silbernen Strähnchen fallen bei hellen oder gemusterten Katzen weniger auf als bei solchen mit dunklem Fell.
Auch die Nahrung spielt eine Rolle: Tyrosin ist in den meisten Proteinen enthalten. Erhält eine dunkle Katze über längere Zeit zu wenig von der Aminosäure, kann ihr schwarzes Fell verblassen oder rötlich schimmern. Ebenso können Kupfermangel oder Zinküberschuss für eine Aufhellung des Fells verantwortlich sein.
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Wann sollte man zum Tierarzt?
Obwohl Farbveränderungen meist harmlos sind, empfiehlt sich bei auffälligen Veränderungen ein Tierarztbesuch. Denn auch Tumore, Zysten, Entzündungen oder Hormonschwankungen können Farbveränderungen verursachen. Nur eine gründliche Untersuchung bringt Klarheit. Dabei werden zuerst die häufigsten Ursachen wie Parasitenbefall, Hauterkrankungen und Allergien ausgeschlossen sowie mit speziellen Blutuntersuchungen Mangelerscheinungen aufgedeckt.
Je nach Ursache kann es allerdings Monate dauern, bis sich das Fell wieder normalisiert - oder die neue Farbe bleibt dauerhaft bestehen. Eines jedoch ändert sich nie: das Fellmuster. Die genetisch festgelegte Zeichnung bleibt ein Leben lang gleich. (eyn)
Verwendete Quellen
- National Geographic: Verändertes Aussehen: Darum wechseln Katzen die Farbe
- DeineTierweltMagazin: Meine Katze ändert ihre Fellfarbe – ist das normal?
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