Es ist gut verständlich, dass sich manche Menschen vor Weberknechten ekeln. Die Spinnentiere sollten aber nicht im Staubsauger verschwinden. Das ist der Grund.
Weberknechte sehen für viele Menschen wohl nicht gerade sonderlich niedlich aus. Wer sich ekelt oder vielleicht sogar Angst vor ihnen hat, möchte vermutlich, dass die Spinnentiere möglichst schnell aus der Wohnung verschwinden. Hat sich ein Weberknecht in die eigenen vier Wände verirrt, ist für manche vielleicht der Staubsauger eine naheliegende Lösung. Doch Vorsicht ist geboten.
Weberknechte besitzen Stinkdrüsen!
Was stinkt hier so? Wenn der Staubsauger auf einmal unangenehm riecht, könnte es daran liegen, dass ein Weberknecht aufgesaugt wurde. "Weberknechte haben weder Giftdrüsen noch Spinndrüsen und bauen folglich auch keine Fangnetze. Typisch sind jedoch Stinkdrüsen, die sich vor allem auf der Körperrückseite befinden und die Tiere vor manchen Feinden schützen", heißt es auf der der Internetseite des Rote-Liste-Zentrums. Dieses versteht sich als zentrale Stelle zur Organisation aller Roten Listen in Deutschland und agiert im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz. In den Listen ist einsehbar, als wie stark gefährdet Tier-, Pilz- und Pflanzenarten in Deutschland eingestuft werden.
Weberknechte sind keine Spinnen
Laut Rote-Liste-Zentrum gibt es in Deutschland 52 etablierte Arten von Weberknechten. 47 davon kommen demnach natürlich vor, fünf weitere Arten seien eingeschleppt worden. Auch wenn sie ihnen äußerlich ähneln und zu den Spinnentieren gehören, sind Weberknechte keine Spinnen. Besiedelt werden von vielen Arten demzufolge "schattig-feuchte und oft bewaldete Lebensräume". Aber Weberknechte können auch manchmal in der Wohnung oder dem Haus gefunden werden.
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Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) beschreibt die Spinnentiere, die zwei und nicht acht Augen haben, so: "Während Spinnen einen deutlich zweigeteilten Körper haben, sind bei Weberknechten Vorder- und Hinterkörper miteinander verwachsen, so dass ihr Körper sehr kompakt und kugelig wirkt. Die Augen befinden sich erhöht auf kleinen Hügelchen und die männlichen Tiere besitzen im Gegensatz zu den Spinnen einen Penis." Besonders auffällig seien zudem die bei vielen Arten verbreiteten, äußerst langen Beine.
Weberknechte werfen Beine ab
Ist auf einmal ein Weberknecht in der Wohnung, muss man also nicht befürchten, vergiftet zu werden oder dass auf einmal überall Spinnennetze hängen. Wer eines der Tiere trotzdem entfernen möchte und sich ekelt - und keinen strengen Geruch riskieren will - kann auch ein Tuch, ein Glas oder einen kleinen Behälter nehmen, um es einzufangen und draußen freizulassen. Auch dabei ist Vorsicht geboten, schon alleine, um die Tiere nicht zu verletzen. Denn Weberknechte können ein Bein abwerfen, um bei drohender Gefahr Fressfeinde damit abzulenken und zu entkommen. Der Nabu spricht von einer "Sollbruchstelle" an den Beinen, die nicht nachwachsen. (wue)
Verwendete Quellen:
- Rote-Liste-Zentrum: Weberknechte (Arachnida: Opiliones)
- NABU: Lange Beine zum Tasten
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