Eine Tierambulanz versorgt Tiere von Bedürftigen kostenlos, Forscher haben Stimmungsaufheller aus der Natur entdeckt und sind der Heilung einer rätselhaften chronischen Krankheit auf der Spur – das sind die guten Nachrichten der Woche.

Die tägliche Flut an negativen Nachrichten lässt viele frustriert, traurig, wütend oder mit einem Gefühl der Ohnmacht zurück. Trotzdem werden negative Schlagzeilen häufiger gelesen als positive Meldungen – vermutlich aus einem evolutionsbiologischen Grund: Das menschliche Gehirn ist darauf ausgelegt, uns vor Gefahren zu bewahren. Deshalb reagiert es auf Schreckensmeldungen besonders sensibel und speichert negative Informationen stärker ab.

Aber: Doomscrolling, also gezielter und massiver Konsum von negativen Nachrichten, kann der psychischen Gesundheit schaden, wie zahlreiche Studien belegen. Positive Informationen wirken da wie ein Gegengewicht. Sie verdeutlichen, dass es auch konstruktive Lösungen für ein gutes Miteinander und eine bessere Zukunft gibt. In diesem Sinne: Hier sind drei gute News.

Mobile Tierambulanz behandelt Tiere von Bedürftigen kostenlos

Für viele obdachlose Menschen sind ihre Tiere eine wichtige emotionale Stütze. Vor allem Hunde übernehmen viele soziale Funktionen auf der Straße: Sie bieten Wärme und Nähe in der Einsamkeit, Schutz vor Übergriffen – und sie vereinfachen die Kommunikation mit anderen Menschen. Die Versorgung ihrer Tiere hat für viele wohnungs- und mittellose Menschen oberste Priorität.

Wird das Tier krank, sind mittellose Tierbesitzer auf Hilfe angewiesen – einen Tierarztbesuch können sie kaum bezahlen. Hier setzt die Tierhilfe Rhein-Mosel an. Der kleine Tierschutzverein übernimmt die Behandlungskosten für Tiere von bedürftigen Menschen – durch die dem Verein angeschlossenen Tierärzte und in der "Dicken Wilma", einer mobilen Tierambulanz.

An Bord der fahrenden Tierarztpraxis von Christian Ergenzinger von der Tierhilfe Rhein-Mosel: moderne Diagnostik, OP-Überwachung, ein kleines Labor und Telemedizinmodule. Weil den Verein Hilferufe aus ganz Deutschland erreichten, tourt Ergenzinger seit Oktober mit seiner Tierambulanz durch Deutschland. Um auch komplexere Fälle behandeln zu können, verweilt er an jedem Standort zehn bis vierzehn Tage. Während des Stopps in Lübeck etwa wurden 133 Tiere behandelt.

Damit das Projekt weitergeführt werden kann, ist der Tierschutzverein auf Spenden angewiesen. Die Obdachlosenhilfe Lübeck, die Christian Ergenzinger während des Stopps in Lübeck unterstützte, erhielt kürzlich eine besonders süße Spende: Schülerinnen und Schüler der Johannes-Prassek-Schule überreichten dem Verein Muffins und andere Leckereien für den Bus, der Menschen und deren Tiere auf der Straße versorgt.

Chronisches Erschöpfungssyndrom: KI-Modell liefert neue Erkenntnisse

Extreme Erschöpfung, Schmerzen, psychische Probleme, Konzentrationsstörungen: Myalgische Enzephalomyelitis, besser bekannt als Chronic Fatigue Syndrome oder kurz ME/CFS, gibt der Medizin bis heute Rätsel auf. Häufig tritt die Krankheit nach Virusinfektionen auf. Nach der Corona-Pandemie rückte sie stärker in den Fokus. Weltweit sind schätzungsweise zehn Millionen Menschen betroffen.

Was ist ME/CFS?

  • Die Abkürzung ME/CFS steht für Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom. Es handelt sich um eine schwere, chronische Multisystemerkrankung. Hauptsymptom ist eine ausgeprägte körperliche und geistige Erschöpfung. Typisch ist die sogenannte Post-Exertional Malaise (PEM): eine deutliche Verschlechterung des Zustands schon nach geringer körperlicher oder mentaler Belastung. Weitere Symptome können Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Schmerzen sowie Kreislauf- und Immunsystembeschwerden sein. Die Krankheit kann leicht bis schwer verlaufen – im schlimmsten Fall sind Betroffene dauerhaft bettlägerig. Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt und es gibt bislang keine Heilung. Die Behandlung kann also nur die Symptome bekämpfen. Quelle: Deutsche Gesellschaft für ME/CFS

Die Diagnose erfolgt bislang über den Ausschluss anderer Erkrankungen – ein mühsamer Weg für die oft schwerkranken Patienten. Die Behandlung erfolgt rein symptomatisch und bringt meist nur wenig Besserung.

Hoffnung auf bessere Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten macht eine neue Studie: Mit dem KI-Modell "BioMapAI" haben Forschende in den USA Patientendaten umfassend ausgewertet. Statt nur Blutwerte zu betrachten, flossen auch Informationen aus Untersuchungen des Darmmikrobioms, Stoffwechsels, Immunsystems und klinischen Fragebögen von Patienten ein.

Dieser ganzheitliche Ansatz könnte ein Durchbruch sein: Die KI erkannte die Krankheit bei 90 Prozent der Betroffenen und identifizierte konkrete Biomarker – darunter veränderte Immunzellen und Auffälligkeiten im Darmmikrobiom. Vielen Patienten fehlen nützliche Darmbakterien, die entzündungshemmende Fettsäuren wie Butyrat produzieren.

Zudem kann das KI-Modell Muster erkennen, die mit einzelnen Symptomen zusammenhängen. Bei ausgeprägten Schlafstörungen, psychischen Problemen oder Magen-Darm-Beschwerden erwiesen sich die Mikrobiom-Daten als besonders aussagekräftig. Für die Vorhersage der Symptomstärke waren die Immunzellanalysen am relevantesten.

Die Erkenntnisse könnten den Weg zu personalisierten Therapien ebnen – von Immuntherapien bis zu Mikrobiom-Behandlungen. Auf jeden Fall helfen sie schon jetzt, die rätselhafte Krankheit etwas besser zu verstehen.

Stimmungsaufheller aus der Natur

Medikamente und Psychotherapie sind zentrale Bausteine bei der Behandlung von Depressionen. Bis Betroffene Hilfe aufsuchen und ein Therapieplatz verfügbar wird, vergehen oft Monate. Viele erhoffen sich Besserung durch Nahrungsergänzungsmittel oder rezeptfreie pflanzliche Arzneimittel. Doch können diese helfen?

Forschende der John Moores University in Liverpool haben 209 klinische Studien zu 64 pflanzlichen und ergänzenden Präparaten ausgewertet. Das Ergebnis: Zwei Mittel zeigten bei den Studienteilnehmenden bei leichten bis mittleren Depressionen eine ähnlich gute Wirkung wie verschreibungspflichtige Medikamente: Johanniskraut und Safran.

Johanniskraut wird seit der Antike als Heilpflanze genutzt. Die Wirkstoffe Hypericin und Hyperforin in hoch dosierten Extrakten beeinflussen Botenstoffe im Gehirn, die bei Depressionen im Ungleichgewicht sind. Damit sich die Wirkung entfalten kann, ist eine längerfristige Einnahme nötig.

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Auch Safran zeigte in den ausgewerteten Studien eine bessere Wirkung als Placebo und war drei rezeptpflichtigen Antidepressiva nicht unterlegen. Die stimmungsaufhellende Wirkung wird den Inhaltsstoffen Crocin, Safranal und Crocetin zugeschrieben. Diese hemmen die Wiederaufnahme von Serotonin, Dopamin und Noradrenalin im Gehirn. Deshalb wird Safran auch als natürliche Alternative zu Methylphenidat für die Behandlung von ADHS untersucht. Eine einheitliche Dosierungsempfehlung gibt es jedoch bislang nicht.

Wichtig: Pflanzliche Mittel können zu Neben- und Wechselwirkungen führen. Die Einnahme sollte nur nach ärztlicher Absprache erfolgen. Sie ersetzen keine Psychotherapie, können aber unterstützend wirken.

Verwendete Quellen