Wegen akuter Brandgefahr muss der Autokonzern Stellantis weltweit mehr als 750.000 Fahrzeuge zurückrufen. Allein in Deutschland sind über 85.000 Autos betroffen. Der Grund: Defekte im Kraftstoffsystem.

Die Rückrufaktion erstreckt sich über sämtliche wichtige Konzernmarken: Opel, Peugeot, Fiat, Citroën, DS, Lancia und Alfa Romeo müssen ihre Fahrzeuge in die Werkstätten beordern. Wie der ADAC unter Berufung auf das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) berichtet, hat der internationale Konzern Stellantis den sofortigen Rückruf von 756.916 Fahrzeugen angeordnet. In Deutschland sind 85.642 Automobile von der Aktion betroffen.

Der Auslöser für die derart umfangreiche Rückrufaktion liegt in einem kritischen Montagefehler. Laut ADAC wurden die Verbindungen zwischen Hochdruckleitung und Kraftstoffrail nicht sachgemäß verschraubt. Diese mangelhafte Befestigung ermöglicht das Austreten von Benzin, das sich an erhitzten Motorkomponenten entzünden kann. Das bedeutet: akute Gefahr eines Fahrzeugbrandes.

Bereits elf Fahrzeugbrände dokumentiert

Die Gefahr ist keineswegs theoretischer Natur: Wie der ADAC meldet, ereigneten sich bis zum 17. Juni 2025 bereits elf Fahrzeugbrände im Zusammenhang mit diesem Defekt. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) habe diese Brände offiziell dokumentiert.

Die betroffenen Automobile stammen aus dem Produktionszeitraum Oktober 2022 bis Mai 2025. Besonders stark betroffen ist Peugeot mit 370.468 Fahrzeugen weltweit, davon 31.295 in Deutschland. Opel folgt mit 138.445 betroffenen Automobilen global, wovon 30.810 auf Deutschland entfallen.

So erfahren Autobesitzer, ob ihr Fahrzeug betroffen ist

Fahrzeughalter müssen nicht selbst aktiv werden: Wie "T-Online" berichtet, kontaktiert Stellantis alle Betroffenen direkt per Post. Zusätzlich können Autobesitzer mithilfe ihrer Fahrgestellnummer (FIN) eigenständig prüfen, ob ihr Fahrzeug betroffen ist – entweder über das Serviceportal der Hersteller oder die KBA-Rückrufdatenbank.

Die Reparatur selbst gestaltet sich unkompliziert: Laut ADAC überprüfen Servicetechniker die problematischen Anschlüsse an Hochdruckleitung und Kraftstoffrail im Einspritzsystem und ziehen diese fachgerecht nach, um Kraftstoffleckagen vollständig zu eliminieren.

Dritter Großrückruf binnen weniger Monate

Diese Rückrufaktion reiht sich in eine Fehlerserie ein: Wie "HNA" berichtet, markiert sie bereits den dritten umfangreichen Stellantis-Rückruf in 2025. Im Juli mussten bereits 141.700 Fahrzeuge wegen kritischer Motorprobleme in die Werkstätten – betroffen waren Dieselfahrzeuge mit 1,5-Liter-BlueHDi-Aggregat wegen defekter Nockenwellenketten.

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Noch dramatischer verlief der Juni-Rückruf: Damals verhängte Stellantis einen kompletten Fahrstopp für Citroën C3 und DS 3 der Baujahre 2009 bis 2019. Auslöser waren lebensgefährliche Takata-Airbag-Defekte nach einem schweren Zwischenfall in Frankreich.

Die aktuelle Rückrufwelle verschärft Stellantis' bereits prekäre Geschäftslage erheblich. Laut HNA dokumentiert eine aktuelle EY-Marktanalyse dramatische Verluste: Die 19 führenden Weltautomobilkonzerne verzeichneten im zweiten Quartal Gewinnrückgänge von 55 Prozent.

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