Berlin - Oft als Dienstwagen genutzt, haben gebrauchte Audi A4 häufig besonders viel auf dem Tacho. Hohe Laufleistungen, die bei anderen Modellen ein Ausschlusskriterium darstellen können, sind das bei der Mittelklasse des Ingolstädter Herstellers nicht unbedingt. Der "Kilometerfresser" fahre 20 bis 30 Prozent mehr als ein Durchschnittsauto, "ist aber besser", so der "Auto Bild Tüv-Report 2025". Trotzdem sollten Interessenten vor dem Kauf Profis einbeziehen.

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  • Modellhistorie: Im Jahr 2015 kam die betrachtete fünfte Generation des A4 zu den Händlern. Das Facelift von 2019 bescherte dem Modell eine überarbeitete Frontpartie, es gab neue Motoren, Aggregate mit Mild-Hybrid-System kamen ins Angebot. Auch Infotainment- und Assistenzsysteme wurden modernisiert.
  • Karosserie und Varianten: Den A4 gibt es seit eh und je als viertüriges Stufenheck und als fünftürigen Kombi Avant. Dieser wird auch in der Spielart Allroad angeboten und hat dann mehr Bodenfreiheit, serienmäßigen Allradantrieb und breitere Kotflügel. Die Sportversionen mit mehr Power tragen die Bezeichnungen S4 und RS4. Mit Erdgas-Benzin-Motor ist ein "g-tron"-Schriftzug am Heck. Auch als Coupé und Cabrio gibt es Audis Mittelklasse, die dann aber als hier nicht berücksichtigter A5 firmiert.
  • Abmessungen (laut ADAC): 4,73 m bis 4,78 m x 1,84 m bis 1,87 m x 1,40 m bis 1,49 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 480 l bis 965 l (Limousine); Kombi: Kofferraumvolumen: 505 l bis 1.510 l (Erdgasversion: 415 l bis 1.415 l).
  • Stärken: Straßenlage und Fahrkomfort sind gut - zumal, wenn beim Erstkauf die Optionen Sportfahrwerk und adaptive Dämpfer angekreuzt waren. Die Standardausstattung reicht vom Notbremsassistenten bis zur Spracherkennung, die Optionen vom LED-Licht bis zum teilautonomen Stauassistenten. In puncto Fahrwerk machen bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) Lenkanlage, -gelenke und Antriebswellen keine Sorgen. Im Lichtkapitel gibt es durch die Bank weg überdurchschnittlich gute Noten. Im Bremskapitel ein ähnlich gutes Bild, von den Schläuchen über die Scheiben bis zur Funktion von Fuß- und Feststellbremse. Ölverlust kennt der A4 kaum, die Abgasuntersuchung (AU) ist kein Problem, die Abgasanlage gilt laut Report als nahezu perfekt.
  • Schwächen: Ohne Tadel geht es aber auch beim A4 nicht. Gleich viermal häufiger als der Durchschnitt werden zur dritten HU siebenjährige A4 wegen Mängeln an der Achsaufhängung beanstandet; schon beim zweiten Check gibt es hier erhöhte Quoten. Federn und Dämpfer kommen zur gleichen Zeit schon in die Jahre. Vor allem diese Bauteile vor der Kaufentscheidung in der Werkstatt checken zu lassen - eine gute Idee.
  • Pannenverhalten: In der ADAC-Pannenstatistik schneidet der Mittelklassewagen aus Ingolstadt "durchwegs sehr zuverlässig" ab, so der Club. Auf die Frage nach den Pannenschwerpunkten teilt der Club mit, es gebe keine auffälligen Bauteile.
  • Motoren: Benziner (Vier- und Sechszylinder, Front- und Allradantrieb): 110 kW/150 PS bis 331 kW/450 PS; Diesel (Vier- und Sechszylinder, Front- und Allradantrieb): 90 kW/122 PS bis 255 kW/347 PS; Erdgas/G-Tron (Vierzylinder, Frontantrieb): 125 kW/170 PS.

Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern - drei Preisbeispiele:

  • A4 Allroad Quattro 2.0 TDI Basis (06/2016); 110 kW/150 PS (Vierzylinder); 172.000 Kilometer; 14.123 Euro.
  • A4 Avant 2.0 TFSI g-tron Basis (6/2018); 125 kW/170 PS (Vierzylinder); 98.000 Kilometer; 16.839 Euro.
  • A4 40 2.0 TFSI S-Line (6/2021); 150 kW/204 PS (Vierzylinder); 60.000 Kilometer; 26.140 Euro.

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