Ein Verkauf der Pokémon-Karte "Pikachu mit grauem Filzhut" löste Ende September 2023 einen Besucheransturm im Van Gogh Museum in Amsterdam aus. Allerdings handelte es sich dabei mehrheitlich nicht um Fans, sondern um sogenannte Scalper - die den Hype nutzen wollten, um Kasse zu machen.

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Eine Pokémon-Karte, die Pikachu mit Filzhut zeigt, ganz im Stile des berühmten Selbstbildnisses von Vincent van Gogh, löste Ende September 2023 einen Besucheransturm im Souvenirshop des Van Gogh Museums in Amsterdam aus.

Doch bei den Menschenmassen handelte es sich nicht um Museumsbesucher. Auch Pokémon-Fans waren eher in der Unterzahl. Vielmehr drängten zahlreiche sogenannte Scalper in den Souvenirshop. Das sind Personen, die seltene oder begehrte Sammlerstücke sowie limitierte Neuware kaufen - nur um diese dann zu völlig überzogenen Preisen auf Plattformen wie Ebay wieder zu veräußern. Zum Ärger von Fans.

Pokémon-Karte "Pikachu mit grauem Filzhut" löst Chaos im Van Gogh Museum aus

Die Pokémon-Karte "Pikachu mit grauem Filzhut" hatte das Van Gogh Museum zum 50. Jubiläum zusammen mit der The Pokémon Company entworfen. Die Karte und weitere Kunstdrucke sowie Pokémon-Gemälde auf der Ausstellungsfläche sollten das Museum auch für ein jüngeres Publikum attraktiv machen.

Pikachu mit grauem Filzhut im Van Gogh Museum
Die Pokémon-Karte "Pikachu mit grauem Filzhut" sorgte im Van Gogh Museum in Amsterdam für tumultartige Szenen. (Archivbild)

Doch der gut gemeinte Ansatz endete in tumultartigen Szenen. Der Souvenirshop des Museums platzte aus allen Nähten. Die Pokémon-Karten waren binnen weniger Minuten vergriffen. Auch die Kunstdrucke mit den niedlichen Taschenmonstern waren schnell ausverkauft - und wenig später auf Ebay zu Preisen zwischen 200 und 400 Euro zu finden. Die Pokémon-Karten wurden teilweise für 500 Euro pro Stück auf der Plattform angeboten.

Ein Paradebeispiel für Scalping. Oft kaufen Scalper gleich mehrere begehrte Produkte, um die Verknappung weiter zu verschärfen. Sonys PS5-Konsole etwa war nach dem Launch lange Zeit ausverkauft und nur schwer (oder sehr teuer) zu bekommen.

Unternehmen, die regelmäßig Probleme mit Scalpern haben, versuchen der künstlichen Verknappung und der Preistreiber mit unterschiedlichen Maßnahmen Herr zu werden. Etwa, indem Onlineshops Warteschlangen einrichten. Dann muss jeder, der ein bestimmtes Produkt zur Veröffentlichung ergattern möchte, sich in diese einreihen. Doch findige Scalper reagieren darauf wiederum zunehmend mit Bots. Diese automatischen Assistenten reihen sich dann gleich mehrfach in die Warteschlange ein, oft auch schon Stunden vorher.

Verwendete Quellen

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