Ab Ende Juni wird es möglich sein, Nachrichten in Echtzeit mit seinem Gesprächspartner am Telefon zu schreiben. Diese Funktion ist für konzipiert worden, um Telefonieren am Smartphone barrierefrei zu machen. Wie das genau funktioniert.
Während eines Smartphone-Telefonats lassen sich vom 28. Juni an auch Nachrichten in Echtzeit mit dem Gesprächspartner oder der Gesprächspartnerin austauschen. Der sogenannte Real-Time-Text (RTT) funktioniert in allen vier Mobilfunknetzen, wenn auf beiden Endgeräten mindestens Android 10 oder iOS 11.2 installiert und die neue Funktion jeweils auch aktiviert ist, wie die Netzbetreiber mitteilen.
RTT ist insbesondere für Menschen mit Hör- oder Spracheinschränkungen konzipiert worden, kann aber von jedem und jeder als Live-Chat während eines Gesprächs genutzt werden - und zwar kostenneutral.
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RTT ist quasi kostenlos
Denn die Funktion beansprucht keine Daten, sondern wird über den laufenden Sprachanruf bereitgestellt. Man bezahlt also nur die Gesprächsminuten - oder eben gar nichts extra, wenn man - wie die wohl allermeisten Mobilfunkkunden - einen Tarif mit Sprachflatrate hat. Eine weitere Voraussetzung: Beide Teilnehmer müssen per 5G oder LTE telefonieren - oder alternativ über WLAN-Netze (Voice over Wi-Fi).
Je nach Smartphone-Modell ist der Chat-Inhalt auch nach dem Anruf noch verfügbar. Google und Apple stellen in ihren Android- und iPhone-Support-Bereichen umfangreiche Anleitungen zur Nutzung von RTT bereit.
Wie ein RTT-Anruf gestartet wird
RTT-Anrufe können einfach innerhalb der Telefon-App gestartet werden. Ein Wechsel zu RTT ist dort aber auch während eines laufenden Gesprächs möglich.

Im Sommer 2027 soll RTT um eine Notfallhilfe-Funktion ergänzt werden: In Gefahrensituationen, wenn man etwa bedroht wird oder nicht laut sprechen kann, ist es dann möglich, etwa unauffällig und live per Text mit der Polizei (Notruf 110) zu kommunizieren. (dpa/bearbeitet von mak)