Rund um Rom gibt es mehrere Fälle des West-Nil-Fiebers, das durch Stechmücken übertragen wird. Eine Frau ist an den Folgen gestorben. Die Behörden richten sicherheitshalber eine Taskforce ein.

In Italien ist eine 82 Jahre alte Frau an den Folgen einer Infektion mit dem West-Nil-Virus gestorben. Die Rentnerin aus der Gemeinde Nerola nördlich von Rom war vergangene Woche mit Fieber ins Krankenhaus eingeliefert worden, wie die Behörden mitteilten.

Behörden richten Taskforce ein

Nach offiziellen Angaben gibt es aktuell in der Region rund um die italienische Hauptstadt noch sechs weitere bestätigte Fälle von West-Nil-Virus-Infektionen. Zwei Patienten im Alter von 63 und 72 Jahren befinden sich in kritischem Zustand im Krankenhaus.

"Es besteht kein Grund zur Panik, aber wir müssen wachsam bleiben."

Francesco Rocca, Präsident des Region Latium

Die Behörden richteten eine Taskforce ein. Hausärzte und Notaufnahmen sollen laut Francesco Rocca, Präsident des mittelitalienischen Region Latium, informiert werden, damit die Fälle schnell erkannt werden und Maßnahmen ergriffen werden können. Gegenüber der italienischen Zeitung "Roma Today" beschwichtigte er: "Es besteht kein Grund zur Panik, aber wir müssen wachsam bleiben."

West-Nil-Virus vor allem für ältere Menschen gefährlich

Das Virus wird durch Mückenstiche übertragen. Schwerere und tödliche Verläufe betreffen meist ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Nur etwa ein Prozent der Infektionen führen zu schweren neuroinvasiven Erkrankungen.

Empfehlungen der Redaktion

Auch in Deutschland gibt es seit mehreren Jahren immer wieder Infektionen. Generell wird von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgegangen, da eine Infektion in etwa 80 Prozent der Fälle ohne Symptome verläuft.

Das West-Nil-Virus stammt ursprünglich vom afrikanischen Kontinent und wurde vermutlich über Zugvögel eingeführt. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Berlin können über Vögel infizierte Mücken das Virus auf Menschen und andere Säugetiere übertragen. Experten gehen davon aus, dass die Fallzahlen infolge des Klimawandels steigen werden. (dpa/bearbeitet von sbi)

Verwendete Quellen