Heftige Sommergewitter haben am Samstag Teile Tirols und Vorarlbergs schwer getroffen. Murenabgänge, Überschwemmungen und Hagel sorgten für rund 230 Feuerwehreinsätze – eine Hochzeitsgesellschaft musste aus Ehrwald evakuiert werden.

Kräftige Sommergewitter sowie mitunter Hagel und Sturmböen haben am späten Samstagnachmittag und Abend zahlreiche Einsatzkräfte in Teilen Tirols auf Trab gehalten. Rund 230 Einsätze verzeichnete die dortige Leitstelle. In der Bezirkshauptstadt Schwaz kam es zu lokalen Überschwemmungen, in Ehrwald im Außerfern ging eine Mure auf die Skipiste ab. Verletzt wurde niemand. Starke Regenfälle führten auch im Vorarlberger Montafon zu Murenabgängen. Gebäudeschäden gab es hier keine.

Während des Murenabgangs auf die Skipiste in Ehrwald befanden sich auf der dortigen Gamsalm mehrere Personen. Es handelte sich um eine Hochzeitsgesellschaft. Die Gruppe wurde sicherheitshalber von Einsatzkräften ins Tal gebracht. Bereits vergangenes Jahr hatte eine große Mure den Gamskarlift verschüttet.

Unterdessen ging laut Polizei ein Steinschlag auf die Hahntennjochstraße (L 246) nieder. Die Straße musste gesperrt werden. Ebenso gesperrt wurde wegen eines Murenabgangs die Alte Straße zwischen Schnann und Flirsch (Bezirk Landeck).

Menge und Wahl des Getränkes sind entscheidend

Heiß, warm oder kalt? Ist Alkohol erlaubt? An heißen Tagen sind die Menge und die Wahl des Getränks entscheidend: Was sollte man im Sommer also am besten trinken?

Starkregen und Hagel im Bezirk Schwaz

Am frühen Abend zogen die Gewitter, die auf einen schönen Sommertag folgten, dann ins Unterland weiter. So gingen etwa in der Stadt Schwaz und Umgebung sowie in Vomp Starkregen samt kleinkörnigem Hagel nieder. Lokale Wasserschäden an Gebäuden waren die Folge.

Unterführungen wurden überflutet, Keller mussten ausgepumpt werden. Wie die Polizei Sonntagfrüh mitteilte, wurden mehrere Straßen vermurt und zwei beschädigt.

In der Wolfsklamm in Stans nahe Schwaz wurde eine Frau mit ihren drei Kindern beim Abstieg vom Unwetter überrascht. Umgestürzte Bäume verhinderten ein Weiterkommen. Sie wurden von der Bergrettung Schwaz geborgen.

Empfehlungen der Redaktion

Lokale Überschwemmungen im Montafon

Die Gewitter ließen unterdessen auch einen Teil des benachbarten "Ländle" nicht ungeschoren davonkommen: Im Vorarlberger Innermontafon kam es im Bereich Partenen (Mautstelle Gättertobel) bis zum Tschambreubach (Bereich Radweg Partenen) zu Überschwemmungen und Murenabgängen. Die Ill lief laut Vorarlberger Exekutive kurzzeitig über. Die Feuerwehr Partenen konnte in Zusammenarbeit mit Helfern und schwerem Gerät wie Radlader und Bagger eine Überschwemmung hintanhalten, weshalb keine Personen verletzt und keine Wohnhäuser beschädigt wurden, wie es hieß. Es entstanden jedoch Flurschäden am Radweg Partenen und im Bereich der Mautstelle. Die Arbeiten dauerten noch an.

Betroffen von Starkregen und Murenabgängen war unterdessen auch einmal mehr die Silvretta-Hochalpenstraße. Die bei Ausflüglern beliebte, gut 22 Kilometer lange Straße ist wegen Lawinen- und Steinschlaggefahr jeden Winter gesperrt, normalerweise öffnet sie nach der Räumung Ende Mai oder Anfang Juni. Im Vorjahr war es jedoch zu einem Felssturz und mehreren Murenabgängen gekommen, was umfangreiche Sanierungen und Sicherungsmaßnahmen nach sich zog. Die ursprünglich für dieses Wochenende geplante Öffnung der Straßenverbindung auf Vorarlberger Seite war wegen des Wetters schon vor den Niederschlägen am Samstag verschoben worden. (apa/bearbeitet von eal)