In Gschnitz (Tirol) sorgten Muren und Hangrutschungen für Überflutungen und eine Hubschrauber-Evakuierung von etwa 15 Personen. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben und gefährdete Bereiche zu meiden.

Mehr Panorama-News

Nach mehreren Muren und Hangrutschungen am späten Montagnachmittag in der kleinen Gemeinde Gschnitz im hinteren Gschnitztal (Bezirk Innsbruck-Land) sind am Abend Bewohner eines Weilers im Bereich Mühlendorf vom Landeshubschrauber Libelle Tirol ausgeflogen worden. In diesem Bereich drohten Überflutungen durch den Sandersbach und Muren, teilte das Land mit. Sicherheitshalber ausgeflogen worden seien dort "alle Personen, die evakuiert werden wollten", hieß es.

Bisher unbestätigten Informationen zufolge handelte es sich um rund 15 Personen. In dem Weiler befindet sich zudem das Freilichtmuseum "Mühlendorf", das offenbar schwerst beschädigt wurde. Die überwiegende Teil der Bevölkerung der rund 460 Personen zählenden Gemeinde Gschnitz wurde indes aufgerufen, in den Häusern zu bleiben und sich zur Sicherheit in höhere Stockwerke zu begeben. Vor der Evakuierung war der Gschnitzbach teilweise über die Ufer getreten.

In Gschnitz, auf rund 1.240 Metern Seehöhe gelegen, war es bereits am späten Nachmittag zu beträchtlichen Vermurungen gekommen. Weil dort die Gefahr von weiteren Muren, Hangrutschungen und in Folge auch Überschwemmungen bestand, wurde AT-Alert und Zivilschutzalarm ausgelöst.

Traktor rast in Wohnhaus: Bewohner entkommen nur knapp

"Es hat fürchterlich gekracht": Traktor donnert in Wohnhaus

Ein Traktor kommt am Montagmorgen von der Fahrbahn ab und durchbricht den Haupteingang eines Wohnhauses. Verletzt wurde niemand, das Haus ist jedoch vorerst nicht mehr bewohnbar.

Offenbar niemand verschüttet und verletzt

Verletzt bzw. verschüttet wurde bisherigen Informationen zufolge in der auf rund 1.240 Metern Seehöhe gelegenen Gemeinde niemand. Auch sollen Häuser nicht direkt von Erdmassen erfasst worden sein, sagte ein Sprecher des Landesfeuerwehrverbandes zur APA. Es drohe vor allem die Gefahr von Hangrutschungen im Bereich der Pfarrkirche Maria Schnee der Gemeinde, erklärte Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes, gegenüber der APA.

Dieser Bereich sei am stärksten betroffen. Hinter der Kirche gebe es bereits Vermurungen, schilderte der Gschnitzer Bürgermeister Andreas Pranger gegenüber ORF Tirol und Tirol-Ausgabe der "Kronen Zeitung". Aufenthalte entlang des Gschnitzbachs sollen vermieden werden, hieß es seitens des Landes. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, wurde überdies die Gschnitztalstraße (L 10) verlegt sowie eine Fahrradbrücke zerstört.

Bevölkerung aufgefordert, vorerst in Häusern zu bleiben

Die Bevölkerung wurde aufgefordert, in den Häusern zu bleiben, Tiefgaragen und Keller nicht zu betreten und sich auch von den Dämmen der Fließgewässer fernzuhalten. "Wir beobachten die Situation genau und sind laufend im Kontakt mit den Einsatzorganisationen", erklärte Tirols oberster Krisenmanager Rizzoli. Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei mit dem Hubschrauber "Libelle" standen im Einsatz.

In Neustift im Stubaital wiederum war der hintere Talschluss ab dem Ortsteil Gasteig abgeschnitten. Zudem wurde der Campingplatz Volderau vorsorglich evakuiert. Die Bewohner im Ortsteil Volderau wurden laut Land angewiesen, sich in den ersten Stock zu begeben. (APA/bearbeitet von fra)