Mit überwältigender Mehrheit wurde Annalena Baerbock im Juni zur Präsidentin der UN-Vollversammlung gewählt. Jetzt hat sie ihren neuen Job in New York offiziell angetreten.
Die ehemalige deutsche Außenministerin

"Vollversammlung zu neuen Höhen"
Zuvor war Baerbocks Vorgänger Philemon Yang, der frühere Premierminister Kameruns, verabschiedet worden. "Madame, tragen Sie die Vollversammlung zu neuen Höhen", sagte Yang an Baerbock gewandt – und übergab ihr dann offiziell den Holzhammer, mit dem unter anderem Sitzungen eröffnet und geschlossen werden und den Baerbock gleich ausprobierte.
Wenige Stunden später setzte die 44-Jährige den Hammer dann erstmals offiziell ein und eröffnete die erste Sitzung der UN-Vollversammlung unter ihrem Vorsitz. "Die Welt braucht die Vereinten Nationen!", sagte Baerbock in ihrer Antrittsrede. "Es bleibt die einzige Organisation, die jedes Land der Welt zusammenbringen kann."
"Zeigen, warum diese Organisation noch von Bedeutung ist"
Baerbock hatte zuvor vor Journalisten und Journalistinnen gesagt: "Ich bin dankbar und fühle mich sehr geehrt, dass ich im kommenden Jahr der UN-Vollversammlung vorstehe." Sie ergänzte: "Auf der Original-Charta vereidigt zu werden, erinnert uns daran, was die Welt zusammen erreichen kann, aber wenn man in Richtung Gaza, Ukraine, Sudan oder Haiti schaut, dann werden wir auch daran erinnert, wie oft wir schon dabei gescheitert sind, diese Versprechen zu erfüllen."
Die UN stünden unter finanziellem und politischem Druck und befänden sich an einem Scheideweg. "Unsere Aufgabe in dieser 80. Sitzungsperiode ist es, acht Milliarden Menschen zu zeigen, warum diese Organisation noch von Bedeutung ist."
Mit überwältigender Mehrheit gewählt
Im Juni war Baerbock mit überwältigender Mehrheit und trotz eines russischen Störmanövers auf den Posten gewählt worden. Die 44 Jahre alte Grünen-Politikerin, die bis Mai Bundesaußenministerin war, ist erst die fünfte Frau in diesem Amt. Die Amtszeit beträgt ein Jahr.
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Der Spitzenposition wird in erster Linie protokollarische Bedeutung beigemessen – sie ist nicht mit der Rolle von UN-Generalsekretär António Guterres zu verwechseln. Als Präsidentin wird Baerbock unter anderem die Sitzungen der Generalversammlung leiten sowie Abläufe und Tagesordnungspunkte festlegen – unter anderem bei der Ende September anstehenden Generaldebatte der UN-Vollversammlung mit Staatsgästen aus aller Welt. Die Entscheidungen der Generalversammlung haben allerdings oft eher symbolischen Wert und gelten als weltweites Stimmungsbild. (dpa/bearbeitet von cgo)