Nach seinem Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) hat sich Österreichs Sänger JJ für einen ESC ohne Israel ausgesprochen und dafür viel Kritik eingesteckt. Nun mischt sich auch FPÖ-Chef Herbert Kickl in die Diskussion ein - und attackiert nicht nur den Sänger frontal.

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FPÖ-Chef Herbert Kickl schaltet sich in die Debatte um Österreichs Song-Contest-Sieger JJ ein, dessen Aussage, er wünsche sich einen Bewerb 2026 ohne Israel wegen des Gaza-Krieges, auf heftigen Widerspruch gestoßen und schließlich zurückgerudert war.

"Der Song Contest interessiert mich überhaupt nicht", beschied der Frontmann der Freiheitlichen im Interview mit der "Tiroler Tageszeitung": "Mit Ausnahme der Staatsbürgerschaft des Sängers JJ kann ich ja keinen bestimmten Österreich-Bezug erkennen."

Die ÖVP/SPÖ/NEOS-Dreierkoalition mache aus Ermangelung an sonstigen Erfolgen Selfies mit dem 24-jährigen Sänger, der den ESC in Basel mit "Wasted Love" gewann und damit den größten Musikbewerb der Welt nach Österreich holte: "Und jetzt haben sie nach seinen unqualifizierten Aussagen zu Israel ein großes Problem. Das zeigt aber auch, in welchem Zustand wir schon sind."

Kickl ledert gegen ESC

Für ihn gelte hingegen eindeutig: "Der Song Contest ist eine Bühne für eine kleine, aber schrille und laute Community. Ganz ehrlich, wenn du heute als Mann keinen Rock trägst, als Frau keinen Bart, wenn du nicht trans oder sonst was bist, bist du beim Song Contest chancenlos."

Als dritte queere Person in Folge hatte JJ am vergangenen Samstag den ESC gewonnen. Vor ihm waren das die Schwedin Loreen und Nemo aus der Schweiz. Generell steht der ESC für Vielfalt und Toleranz. (APA/mbo)