Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sieht den neuen Zollkompromiss mit den USA nur als Auftakt weiterer Verhandlungen – und kritisiert Europas mangelnde Durchsetzungskraft. Premier Bayrou spricht gar von „Unterwerfung“.
Für den französischen Präsidenten
Der Präsident stellte den Berichten zufolge außerdem fest: "Um frei zu sein, muss man gefürchtet werden." Die EU sei nach seiner Einschätzung aber nicht genug gefürchtet worden. Sie sehe sich noch nicht ausreichend als eine Macht.
Gleichzeitig verteidigte Macron die Abmachung, weil sie kurzfristig Sicherheit biete und die französischen und europäischen Interessen wahre. Dazu verwies er laut den Medienangaben auf Zollbefreiungen für einige Exportbranchen, etwa bei Flugzeugen.
Premierminister Bayrou übte scharfe Kritik
Der französische Premierminister François Bayrou hatte kurz nach der Einigung noch deutlicher Kritik geübt. Er bezeichnete das Ereignis als einen traurigen Tag, an dem sich ein Bündnis freier Völker, das sich zusammengeschlossen habe, um seine Werte und Interessen zu verteidigen, zur Unterwerfung entschlossen habe.
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Das Abkommen, auf das sich US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Sonntag in Schottland geeinigt hatten, sieht einen Zollsatz in Höhe von 15 Prozent für die meisten EU-Importe in die USA vor. Viele sehen darin einen unausgewogenen Kompromiss. (dpa/bearbeitet von skr)