Bundeskanzler Nehammer will, dass weniger Migranten durch den sogenannten Familiennachzug nach Österreich kommen. Er plant verschiedene Maßnahmen gegen Missbrauch der Regelung, zum Beispiel DNA-Tests.

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Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) will die Zahl von Asylberechtigten, die im Rahmen der Familienzusammenführung nach Österreich kommen, durch schärfere Kontrollen und DNA-Tests eindämmen. "Wir werden den Familiennachzug durch strikte Überprüfungen beschränken", kündigte Nehammer am Sonntag gegenüber der APA an. Innenminister Gerhard Karner und Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) seien angewiesen worden, die Maßnahmen "in den nächsten Tagen wirksam umzusetzen".

Nehammer: DNA-Test "schon beim geringsten Zweifel"

Konkret soll etwa ein Erlass des Innenministeriums verschärft werden. Zum absolut sicheren Nachweis der Verwandtschaft sollen verstärkt DNA-Tests zum Einsatz kommen. "Schon beim geringsten Zweifel müssen auch DNA-Tests durchgeführt werden, damit wir absolut sicher sein können, dass hier kein Missbrauch betrieben wird", betonte Nehammer.

Außerdem sollen noch intensiver speziell geschulte Dokumentenprüfer eingesetzt werden. Weiters seien verstärkte Sicherheitsüberprüfungen der Familienangehörigen durch die Sicherheitsbehörden geplant.

Wien klagt über Belastung durch Familiennachzug

Der Familiennachzug war jüngst vor allem durch die rot-pinke Wiener Stadtregierung thematisiert worden, die in diesem Zusammenhang die Einführung einer Wohnsitzauflage für Asylberechtigte forderte. Wien sieht sich besonders belastet, weil viele Asylberechtigte aus anderen Bundesländern in die Hauptstadt ziehen. So berichtete der Wiener Bildungsstadtrat und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) Ende April, dass alleine im vergangenen Monat 350 Kinder durch Familiennachzug neu in den Wiener Schulen aufgenommen worden seien. (apa/mcf)

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