Am Montagabend war Christine Lagarde, die Chefin der Europäischen Zentralbank, bei Sandra Maischberger in der Sendung "Maischberger" zu Gast. Aus ihren Verhandlungen mit Putin gab sie ein pikantes Detail preis. Außerdem riet Journalistin Kerstin Palzer der FDP, sich etwas bei der Linkspartei abzugucken und und Autor Hajo Schumacher wetterte gegen eine Gruppe in Deutschland: "Die arbeiten nicht, die zahlen zu wenig Steuern."
Das ist das Thema
Bei
Das sind die Gäste
Manuela Schwesig (SPD): Die SPD-Politikerin ist Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern. Sie sagte, es habe in Deutschland bei Nordstream immer die Linie gegeben, dass "wenn Russland eine rote Linie überschreitet, diese Leitung nicht ans Netz geht." Deshalb sei die Zertifizierung ausgesetzt worden. Wegen des Kriegs in der Ukraine gebe es darauf auch gar keine andere Antwort.- Christian Dürr (FDP): Der FDP-Politiker ist seit 2025 Bundesvorsitzender seiner Partei. Er meinte, Investitionen in die Infrastruktur seien zwar richtig, aber jüngere Generationen mit Schulden und sozialen Lasten "alleine zu lassen", sei nicht gerecht. Die neue Regierung brauche den Mut, um bei den sozialen Sicherungssystemen in die "echte Kapitaldeckung" zu gehen.
Christine Lagarde : Die Juristin ist Chefin der europäischen Zentralbank. Sie sprach über ihre Begegnungen mit Putin: "Um sich mit ihm auseinandersetzen zu können, muss man alles wissen, denn er weiß alles über sie." Putin sei unglaublich gründlich, detailverliebt und informiert. Er habe in Verhandlungen nie Papier dabei, sondern habe alles auswendig gelernt. Das komme sicher noch aus seiner Geheimdienstzeit.Theo Koll : Der TV-Journalist und Moderator kommentierte: "Wohlstand muss erarbeitet werden. Bei der Liste der Arbeitsstunden im Jahr sind nur Frankreich und Belgien unter uns." Später sagte er, die FDP habe sich in ihrem thematischen Angebot zu sehr reduziert. Weil die Ränder so stark seien, habe die FDP nicht mehr "das Gewicht der Regierungsbildung", so Koll.- Kerstin Palzer: Die Journalistin arbeitet beim "MDR". Sie war sich sicher: Mit der neuen Regierung würden sich die Menschen und die Wirtschaft wünschen, dass es "endlich wieder bergauf" geht. Die Deutschen hätten es satt, "dass es immer nur so schlecht lief, dass es immer so pessimistisch war."
- Hajo Schumacher: Der Journalist und Autor meinte: "Im Moment verwenden wir 111 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt nur dazu, um die Rente zu stabilisieren. Das kann nicht gut gehen." Im weiteren Verlauf sagte er über Trumps Politikstil: "Bei Trump haben wir es eher mit einer Form von Entertainment zu tun. "
Das ist die Offenbarung
Journalistin Palzer sprach über den aktuellen Zustand der FDP. Sie bedauerte, dass die FDP nicht mehr im Bundestag vertreten ist: "Ich bin ein bisschen traurig, Deutschland würde mit einer starken, mitreißenden liberalen Kraft eher gewinnen. Sie sollte sich bei den Linken etwas abgucken: Die haben geschafft, Spaß in die Politik reinzubringen. Das hat die FDP nicht mehr."
Das ist das Wortgefecht
Schumacher spekulierte darüber, wen CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann gemeint haben könnte, als er von Gruppen in Deutschland sprach, die zu wenig arbeiten. "Es gibt in Deutschland ungefähr 900.000 Menschen, die nur von den Erträgen ihrer Vermögen leben – also von Dividenden, Zinsen, Vermietungen. Diese Menschen arbeiten nicht im klassischen Sinne – und werden deutlich günstiger besteuert mit 25 Prozent Kapitalertragssteuer als Menschen, die arbeiten, mit zum Teil über 40 Prozent."
Palzer hielt dagegen: "Die hat er nicht gemeint" und schüttelte den Kopf. Daraufhin Schumacher: "Woher wissen Sie das denn? Ich fände es interessant, wenn er die meinen würde. Die sprechen wir zu selten an: Die arbeiten nicht, die zahlen zu wenig Steuern im Vergleich und die haben eine demotivierende Wirkung."
Das sind die Erkenntnisse
Vorsichtig optimistisch – so dürfte man die Stimmung in Bezug auf die deutsche Wirtschaft in der Runde wohl nennen. Man sei noch "weit entfernt von Sonnenschein", aber es gebe immerhin "Sonnenstrahlen durch die Wolken", hieß es.
Zuversicht sprach auch aus EZB-Chefin Lagarde: "Wann immer Europa in großen Krisen steckte, haben die Europäer ihre Ärmel hochgekrempelt und etwas völlig Unerwartetes erreicht."