Der Streit zwischen Elon Musk und Donald Trump spitzt sich zu. Jetzt wirft Musk Trump eine Verwicklung in den Epstein-Skandal vor. Worum geht es dabei?
Monatelang schienen US-Präsident
Doch was steckt eigentlich hinter dem Epstein-Skandal – und lassen sich tatsächlich Verbindungen zu Trump nachweisen?
Boeing als "Lolita Express": der Fall Epstein
Dutzende minderjährige Mädchen soll Epstein laut Staatsanwaltschaft missbraucht und einen Missbrauchsring aufgebaut haben. Der Ex-Investmentbanker wurde zum Symbol einer wohlhabenden Elite, die mit allem durchkommt.
Schon 2008 hatte er in Florida vor Gericht gestanden. Doch obwohl 24 Mädchen Vorwürfe gegen ihn erhoben, kam Epstein durch einen Deal mit der Staatsanwaltschaft mit einer Haftstrafe davon, die viele für einen Skandal hielten. Nach 13 Monaten, in denen er tagsüber ins Büro durfte, war er wieder frei.
Danach suchte Epstein weiter das Rampenlicht. Zu seinen prominentesten Bekannten gehörten der britische Prinz Andrew sowie der frühere US-Präsident Bill Clinton – und der jetzige, Donald Trump. Epstein flog mit seinem Jet umher, nach Florida in seine Villa in Palm Beach und auf seine private Karibikinsel Little St. James. Seine Boeing 727 bekam den Spitznamen "Lolita Express", Little St. James wurde "Insel der Pädophilen" genannt.
Die Generalstaatsanwaltschaft der amerikanischen Jungferninseln wirft der Nachlassverwaltung des Geschäftsmanns in einer Zivilklage vor, dass er bis mindestens 2018 auf der Insel Mädchen und junge Frauen missbraucht hat. Oft soll Epsteins Freundin Ghislaine Maxwell mit dabei gewesen sein – sie wurde später zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Epstein selbst wiederum beging 2019 in Untersuchungshaft Selbstmord.
Welche Nähe wird Trump zu Epstein nachgesagt?
Donald Trump und Jeffrey Epstein sollen befreundet gewesen sein. Zwar bemühte Trump sich im Juli 2019 um eine deutliche Distanzierung von Epstein und erklärte, man habe sich vor langer Zeit zerstritten – er sei "kein Fan" von ihm. Doch frühere Äußerungen zeichnen ein anderes Bild: In einem Interview mit dem "New York Magazine" hatte Trump Epstein 2002 noch als "großartigen Mann" bezeichnet. Er sagte außerdem über ihn: "Es wird sogar erzählt, dass er schöne Frauen genauso mag wie ich. Und viele von denen sind eher von der jüngeren Sorte."
Erst 2024, knapp zwei Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl, gab es einen neuen Vorwurf. Das ehemalige Model Stacey Williams, das in den 90ern mit Epstein liiert war, beschuldigte Trump, sie begrapscht zu haben, während Epstein zugesehen haben soll. Trumps Wahlkampfteam wies die Anschuldigungen zurück: "Es ist offensichtlich, dass diese falsche Geschichte von der Harris-Kampagne erfunden wurde", so Trumps Sprecherin Karoline Leavitt.
Was wirft Musk Trump vor?
"Es ist an der Zeit, die wirklich große Bombe zu werfen", leitete Musk seine Anschuldigung auf der Plattform X ein: Er behauptete, Trumps Name finde sich in Unterlagen zum berüchtigten Sexualstraftäter. "Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden", schrieb er – und wünschte Trump danach einen "schönen Tag".
Musk nannte keine Belege für seine Behauptung. Und es gibt auch keinen Grund, warum er Zugang zu den Unterlagen haben sollte. Allerdings mischte er während seiner Zeit als Regierungsberater in Washington bei vielen Dingen mit, die seinen eigentlichen Zuständigkeitsbereich überschritten.
Der Präsident äußerte sich zunächst nicht zur Causa Epstein. Doch die US-Sicherheitsbehörde FBI könnte bald für Klarheit sorgen: "In Kürze wird es eine Veröffentlichung dazu geben", kündigte Vize-FBI-Direktor Dan Bongino im Gespräch mit Fox News an. Damit sollten zudem die Zweifel zahlreicher Verschwörungstheoretiker ausgeräumt werden, die daran glauben, Epstein habe keinen Suizid begangen. (bearbeitet von lla/Christina Horsten/Silvia Kusidlo/dpa)