Es wäre der erste Besuch Selenskyjs in Österreich seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Einem Medienbericht zufolge plant Selenskyj nach Wien zu kommen – eine offizielle Bestätigung gibt es bisher nicht.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kommt einem Medienbericht zufolge am 16. Juni erstmals seit Ausbruch des Krieges vor fast dreieinhalb Jahren nach Wien. Dies berichtet die "Kronen Zeitung" (online). Die Präsidentschaftskanzlei wollte sich auf APA-Anfrage dazu nicht äußern, aus dem Kanzleramt, Außenministerium und der ukrainischen Botschaft hieß es, dass es dafür keine Bestätigung gebe.

Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) repostete den "Krone"-Bericht auf X, doch wurde er später wieder gelöscht. Scharfe Kritik an dem Besuch übte FPÖ-Chef Herbert Kickl. "Das ist nicht nur ein außenpolitisches Foul, sondern macht Österreich im Falle einer Eskalation auch noch zur möglichen Zielscheibe. Wer so agiert, gefährdet die Sicherheit der Österreicher - das dürfen wir nicht zulassen", schrieb er in einer Aussendung.

"Dieser Besuch ist ein weiterer Baustein in der Kette der Neutralitätsverletzungen und der unglaubwürdigen Neutralitätspolitik der vergangenen Jahre", so Kickl. "Österreich hat als neutraler Staat die Aufgabe, Brückenbauer und Vermittler zu sein - nicht Kriegspartei zu werden", forderte er.

Selenskyj war zuletzt 2020 in Österreich

Selenskyj war bisher erst einmal in Österreich, und zwar im September 2020. Nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 wandte er sich per Videoschaltung an zahlreiche Parlamente, wobei es im Fall Österreichs vergleichsweise lange dauerte.

Ende März 2023 sprach er von der Leinwand zu den Abgeordneten im Nationalratssitzungssaal. Er dankte Österreich für die Unterstützung und bat um Hilfe bei der Entminung seines Landes. Die Veranstaltung wurde von einem Boykott der FPÖ-Abgeordneten überschattet. Auch ein großer Teil der SPÖ-Abgeordneten blieb der Veranstaltung mit unterschiedlichen Begründungen fern.

Die erste bilaterale Auslandsreise im Amt der Außenministerin führte Meinl-Reisinger nach Kiew, wo sie unter anderem Selenskyj traf. (APA/bearbeitet von ng)