US-Präsident Donald Trump zeigte sich zuletzt verärgert über Wladimir Putin. Nun haben sich die Außenminister beider Länder getroffen. Russland drängt auf eine neuerliche Annäherung.

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

In den Bemühungen der USA um ein Ende des Ukraine-Kriegs hat Russland nach Angaben von US-Außenminister Marco Rubio eine "neue Idee oder eine neue Vorstellung" präsentiert. Auf die Frage einer Journalistin, ob es sich um Ideen handle, die die Regierung von US-Präsident Donald Trump bislang noch nicht gehört habe, antwortete Rubio nach kurzem Abwägen: "Ich denke, es ist ein neuer und ein anderer Ansatz."

Er würde die russische "Idee" nicht als etwas bezeichnen, das einen Frieden garantiere, sagte Rubio nach seinem Gespräch mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur. Es sei aber ein Konzept, das er Trump noch heute übermitteln werde.

Rubio übermittelt Russland Trumps Unzufriedenheit

Rubio erklärte, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine im Zentrum seines Gespräches mit Lawrow gestanden habe. Er habe dabei auch die Enttäuschung und Frustration Trumps zum Ausdruck gebracht, dass bislang nicht genug Fortschritt in Richtung einer Beendigung des Krieges erzielt worden sei.

"Beide Seiten bekräftigten ihre gegenseitige Bereitschaft, nach friedlichen Lösungen für Konfliktsituationen zu suchen, die russisch-amerikanische wirtschaftliche und humanitäre Zusammenarbeit wiederherzustellen", teilte das Außenministerium in Moskau mit.

Empfehlung der Redaktion

Russland bekräftigte der Mitteilung nach auch seinen Wunsch nach einer Wiederaufnahme des direkten Flugverkehrs mit den USA, um ungehinderte Kontakte zwischen den Gesellschaften beider Länder zu ermöglichen.

Moskau strebt Normalisierung bilateraler Beziehung an

Betont worden sei außerdem erneut, "wie wichtig es ist, weiter an der Normalisierung des Betriebs der bilateralen diplomatischen Vertretungen zu arbeiten". Für die Botschaften gibt es im Zuge der Spannungen zwischen Moskau und Washington eine Reihe von Einschränkungen.

Zum ersten Mal hatten sich Rubio und Lawrow persönlich vor knapp fünf Monaten in der saudischen Hauptstadt Riad getroffen. Die beiden telefonierten danach mehrfach miteinander, als die USA auf eine Waffenruhe in der Ukraine drängten.

Das Treffen zwischen Rubio und Lawrow fand am Rande eines Außenministertreffens des südostasiatischen Staatenbündnisses Asean statt. Die beiden sprachen eine knappe Stunde miteinander. Am Tag zuvor hatte Russland nach ukrainischen Angaben seine bislang massivsten Raketen- und Drohnenangriffe auf die Ukraine seit Beginn des Krieges im Februar 2022 geführt.

Trump wirkt zunehmend verärgert über Wladimir Putin

Trump hatte sich zuletzt zunehmend verärgert über Kremlchef Wladimir Putin gezeigt. Er warf ihm vor, mit Blick auf eine Friedenslösung für den Ukraine-Krieg "Bullshit" zu erzählen.

"Wir bekommen von Putin eine Menge Mist erzählt", sagte der US-Präsident am Dienstag. Bereits am Montag hatte sich Trump erneut für ein schnelles Ende des Kriegs ausgesprochen und betont, dass er überhaupt nicht zufrieden sei mit Putin. Trump kündigte zudem an, wieder mehr Waffen in die Ukraine zu liefern.

Nach Trumps Amtsantritt am 20. Januar waren die USA auf Distanz zur Ukraine gegangen und hatten sich Russland angenähert, unter anderem durch den Beginn direkter Gespräche zwischen Vertretern Moskaus und Washingtons. Trotz der Bemühungen der Trump-Regierung gab es in den Gesprächen über eine Waffenruhe im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bisher keinen Durchbruch. (dpa/AFP/bearbeitet von ank)