Präsident Donald Trump und Tech-Milliardär Elon Musk gaben sich lange als Freunde. Jetzt greifen der mächtigste und der reichste Mann der Welt sich öffentlich an.
Die Allianz von
Trump gab danach jede Zurückhaltung gegenüber Musks tagelanger Kritik auf. Der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla sei "verrückt geworden", schrieb Trump auf der Online-Plattform Truth Social. Auslöser sei gewesen, dass in dem Steuer- und Ausgabenplan die Subventionen für Elektrofahrzeuge gekürzt worden seien.
Tesla-Aktie sackt nach Trump-Drohung ab
Zugleich drohte Trump mit finanziellen Konsequenzen für Musks Unternehmen. "Der einfachste Weg, in unserem Haushalt Milliarden und Milliarden Dollar einzusparen, ist, Elons Regierungs-Subventionen und -Verträge zu kündigen", schrieb der Präsident. Er habe sich schon immer gewundert, dass sein Vorgänger
Zum ersten Mal behauptete Trump auch, er habe Musk gebeten, sich aus Washington zurückzuziehen. Bisher verwiesen beide auf eine Regel, nach der externe Regierungsmitarbeiter nur 130 Tage pro Jahr beschäftigt werden dürfen.
Musk holte danach noch einen aus: Er behauptete, Trumps Name finde sich in Unterlagen zum berüchtigten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. "Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden", schrieb er nach dem Satz: "Es ist an der Zeit, die wirklich große Bombe zu werfen." Epstein starb 2019 in einer New Yorker Gefängniszelle. Vize-FBI-Direktor Dan Bongino bekräftigte jüngst die offizielle Version, dass Epstein Suizid beging. Trumps Justizministerium hatte im Februar einige Epstein-Unterlagen veröffentlicht.
Musk droht mit Einstellung von SpaceX-Raumkapsel
Musk kündigte außerdem an, dass seine Firma SpaceX sofort damit anfangen werde, die Weltraumkapsel Dragon außer Betrieb zu nehmen. Er verwies auf Trumps Worte, dass man viel Milliarden damit einsparen könnte, wenn man die Regierungsverträge von Musks Unternehmen aufkündigt.
Das SpaceX-Raumschiff ist aktuell praktisch unverzichtbar für die USA, um Astronauten ins All zu bringen. Boeing hat zwar das Raumschiff Starliner entwickelt, doch beim ersten Flug mit Menschen an Bord musste die Besatzung zur Sicherheit an Bord der Weltraumstation ISS bleiben, weil es technische Probleme gab. Starliner landete schließlich sicher - aber die Astronauten hingen monatelang auf der ISS fest, bevor sie mit einer SpaceX-Kapsel zurückkehrten.
"Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren"
Musk hatte mehr als 250 Millionen Dollar für Trumps Wahlkampf gespendet. Außerdem machte er persönlich Wahlkampf für ihn unter anderem im wichtigen Bundesstaat Pennsylvania. Trump sagte nun, er hätte in Pennsylvania auch ohne Musk locker gewonnen - und scheint damit eskalierende Attacken des Tech-Milliardärs provoziert zu haben. "Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren", behauptete Musk bei X. Und fügte hinzu: "So eine Undankbarkeit."
Zuvor hatte sich Trump zwar "enttäuscht" über Musk gezeigt, sich aber noch zurückhaltender geäußert. "Elon und ich hatten ein großartiges Verhältnis. Ich weiß nicht, ob wir das noch haben werden", sagte er vor Journalisten.
Tagelange Attacken Musks
Musk macht seit Tagen Stimmung gegen das von Trump vorangetriebene Steuer- und Ausgabengesetz und fordert mehr Kostensenkungen. Trump legte unterdessen nahe, dass Musk von geschäftlichen Interessen geleitet werde. Der Tech-Milliardär ist unter anderem Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla. Trump sagte, Musk habe kein Problem mit dem Gesetz gehabt - bis er erfahren habe, dass dazu eine Kürzung milliardenschwerer Subventionen für Elektrofahrzeuge gehöre.
Der Präsident wurde zu Musks Kampagne gegen das Gesetz zum ersten Mal bei einem Termin mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im Weißen Haus von Journalisten angesprochen.
Musk wurde zeitweise zu einem engen Vertrauten von Trump, der ihn mit der Kürzung der Regierungsausgaben beauftragte. Ende Mai zog sich Musk dann wieder aus Washington zurück. (dpa/bearbeitet von cgo)