Rostock - Anders als bei Cola oder Limonade gibt es in der Zusammensetzung von gekauften Eistees große Unterschiede. Neben verschiedenen Geschmacksrichtungen werden etwa unterschiedliche Süßungsmittel, Zuckermengen oder Teesorten verwendet, mal als kalorienarm oder sogar kalorienfrei beworben.

Da die Verpackungen sehr ähnlich sind, lohnt sich immer ein Blick auf die Rückseite und die Zusammensetzung, rät die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. So könne man unangenehme Überraschungen vermeiden. Um dem Eistee genauer auf den Grund zu gehen, haben die Verbraucherschützer einen Marktcheck gemacht und 22 Teegetränke sowie 13 Erfrischungsgetränke in den beliebten Geschmacksrichtungen Pfirsich und Zitrone genauer betrachtet. Hier die Ergebnisse:

Unterschiedliche Teesorten

In den Tee- und Erfrischungsgetränken wurde 26 Mal Schwarzer Tee, fünfmal andere Teesorten wie Grüner Tee und viermal teeähnliche Zutaten wie Rooibos, Kräuter oder Mate verwendet. Zweimal wurde die wertgebende Zutat nur "Tee-Extrakt" genannt.

Koffeingehalt schwer erkennbar

Da der Koffeingehalt in den Teegetränken nicht angegeben werden muss, ist schwer erkennbar, ob sich der Eistee auch für Kinder eignet. Für ein fünfzehn Kilo schweres Kind könne ein Liter Eistee schon die Grenze erreichen, die aus Sicherheit wegen der Koffeinmenge nicht überschritten werden sollte, empfehlen die Verbraucherschützer.

Null bis zehn Prozent Fruchtsaft

Der Geschmack von fünf Eistees stammte nur aus Fruchtaroma. In 21 Getränken waren knapp über null bis zu zwei Prozent Fruchtsaft enthalten, in sieben aber auch vier bis zehn Prozent.

Echte Zuckerbomben

Ein Blick auf die Nährwerttabelle auf dem Etikett verrät, wie viel Zucker in 100 ml enthalten ist. Und das waren bei den gesüßten Eistees durchschnittlich sechs Gramm. Fast alle Bio-Teegetränke waren mit zwei bis vier Gramm Zucker weniger süß als Nicht-Bio-Varianten. Diese enthielten vier bis elf Gramm Zucker.

Empfehlungen der Redaktion

Stellt man sich diese Mengen als Würfelzucker vor, so können in einer kleinen PET-Flasche mit 500 ml bis zu 18 Stück Würfelzucker stecken, errechneten die Marktchecker. Das entspräche etwa der Menge an zugesetztem Zucker, die Erwachsene täglich nicht überschreiten sollten. Bei großen Tetra-Packs mit zwei Litern Eistee entpuppte sich die Zuckermenge sogar als beinahe unvorstellbar: bis zu 73 Stück Würfelzucker. Für ein Glas von 250 ml sind das immerhin noch neun Stück.

Alternative Süßungsmittel

Gesüßt wurde neben Zucker auch mit Glucose-Fructose- oder Invertzucker-Sirup, Traubenzucker oder Agavendicksaft. Es gab ebenfalls Produkte, in denen neben Zucker Süßungsmittel, also Zusatzstoffe, verwendet wurden, beispielsweise Süßstoff aus der Steviapflanze oder Acesulfam-K. Auch "Süßblatt" oder Aufgüsse aus Steviablättern wurden gefunden. Das sei in Tee, Früchte- und Kräuterteemischungen zulässig, aber in anderen Lebensmitteln verboten, so die Verbraucherzentrale. Fünf Tees wurden ausschließlich mit Süßstoff oder Süßblatt gesüßt und waren damit fast kalorienfrei. Nur ein Produkt verzichtete komplett aufs Süßen.

Daraus resultiert der Tipp der Verbraucherzentrale: Verdünnen geht immer - ob mit Eis, Wasser aus der Leitung oder sprudelndem Mineralwasser.  © Deutsche Presse-Agentur