Wer gerne Knoblauch aus dem eigenen Garten isst, sollte jetzt im Herbst die leckeren Knollen selbst anpflanzen. So gelingt es.

Der Herbst ist die beste Zeit, um Knoblauch zu pflanzen. Die Zehen entwickeln bei einer Pflanzung im September oder spätestens Oktober bereits im Spätherbst erste Wurzeln, überwintern sicher im Boden und treiben im Frühjahr kräftig aus. Das führt zu größeren und aromatischeren Knollen.

In Gegenden mit sehr kalten Wintern kann Knoblauch allerdings auch erst im Frühjahr gesetzt werden, sobald der Boden frostfrei ist. Diese Methode bringt in der Regel kleinere Knollen hervor, eignet sich aber gut, wenn das Risiko von Frostschäden besteht.

Grundsätzlich gilt: In milden Regionen ist der Herbst ideal, in kälteren Lagen kann die Pflanzung bis in den März oder Anfang April verschoben werden.

Die richtige Vorbereitung

Für den Anbau sollte ausschließlich Pflanzknoblauch aus dem Fachhandel oder aus Gärtnereien verwendet werden. Handelsüblicher Knoblauch aus dem Supermarkt ist oft importiert und weniger winterhart. Vor dem Pflanzen werden die Knollen vorsichtig in einzelne Zehen zerlegt. Die größten und gesündesten Zehen liefern in der Regel die besten Ergebnisse.

Der Standort sollte sonnig bis halbschattig und windgeschützt sein. Knoblauch bevorzugt lockere, humusreiche und durchlässige Böden, da Staunässe leicht zu Fäulnis führt. Bevor die Zehen gesetzt werden, sollte die Erde gründlich gelockert und von Unkraut und Steinen befreit werden. Die Einarbeitung von reifem Kompost oder gut verrottetem Mist verbessert die Bodenstruktur und fördert das Wachstum. Bei schweren Böden empfiehlt es sich, Sand oder Splitt unterzumischen, um die Drainage zu verbessern.

So pflanzen Sie Knoblauch richtig

Die einzelnen Zehen werden mit der Spitze nach oben und dem flachen Ende nach unten in den Boden gesetzt. Die Pflanztiefe liegt bei etwa zwei bis fünf Zentimetern. Zwischen den Zehen sollte ein Abstand von zehn bis fünfzehn Zentimetern eingehalten werden, zwischen den Reihen rund 25 bis 30 Zentimeter.

Einige Gartenexperten empfehlen, die Zehen leicht schräg zu stecken, um Wurzelfäulnis vorzubeugen. Nach dem Setzen wird die Erde leicht angedrückt, damit die Zehen guten Bodenkontakt haben. Anschließend sollte mäßig, aber gründlich gegossen werden, um die Anwurzelung zu fördern.

In besonders kalten Regionen kann es hilfreich sein, die Zehen vor dem Pflanzen auf feuchtem Küchenpapier einige Tage bei Zimmertemperatur anzutreiben. So entwickeln sie erste Wurzeln und wachsen nach dem Setzen schneller an.

Pflege während der Wachstumszeit

In den ersten Wochen nach dem Pflanzen ist regelmäßiges Jäten besonders wichtig, da Unkraut dem Knoblauch Licht und Nährstoffe entzieht. Der Boden sollte gleichmäßig feucht, aber niemals nass sein. Knoblauch verträgt Trockenheit besser als Staunässe. Während längerer Trockenperioden ist sparsames, aber regelmäßiges Gießen sinnvoll.

Sobald sich im Frühsommer Blütentriebe, auch Schlotten genannt, bilden, sollten diese entfernt werden. Dadurch kann die Pflanze ihre Energie vollständig in die Knollenbildung lenken. Ab Mitte Juni oder Juli, wenn die Blätter langsam gelb werden, sollte die Bewässerung eingestellt werden. Zu viel Wasser in dieser Phase erhöht das Risiko von Fäulnis und mindert die Lagerfähigkeit.

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Ernte und Lagerung

Der optimale Erntezeitpunkt ist erreicht, wenn etwa zwei Drittel der Blätter vergilbt sind. Dann werden die Knollen vorsichtig mit einer Grabegabel aus dem Boden gehoben. Dabei ist darauf zu achten, die Knollen nicht zu verletzen, da Beschädigungen ihre Haltbarkeit deutlich verkürzen. Nach der Ernte können die Knollen bei trockenem Wetter für einige Stunden auf dem Beet nachtrocknen. Anschließend sollten sie an einem luftigen, schattigen Ort mehrere Tage vollständig trocknen.

Für die Lagerung eignen sich kühle, trockene und dunkle Räume mit Temperaturen zwischen null und vier Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von etwa 70 Prozent. Ideal sind Netzsäcke oder flache Kisten, in denen die Luft gut zirkulieren kann. Intakte Hüllblätter sollten belassen werden, da sie die Knolle schützen. In Regionen mit mildem Klima können Knoblauchknollen auch zu Zöpfen geflochten und hängend gelagert werden. (lau)

Verwendete Quellen

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