Sesamöl wird schon seit Jahrtausenden in asiatischen Ländern als Lebensmittel und zur Körperpflege genutzt. Wir erklären dir, was das Öl so gesund macht und wie es sich auf Haut und Haare auswirkt.
Sesamöl gilt als das älteste Speiseöl der Welt. Seit mehreren tausenden Jahren ist es besonders in China, Indien und Japan ein beliebtes Lebensmittel und aus der asiatischen Küche nicht mehr wegzudenken. Als das Sesamöl auch in Indien populär wurde, wurde es schnell zu einem wesentlichen Bestandteil des Ayurveda. In der ayurvedischen Medizin etablierte es sich auch für die äußerliche Anwendung.
Was macht Sesamöl so gesund?
Sesamöl gilt als sehr gesunder Fett-Lieferant, da die Samen des Sesams reichlich ungesättigte Fettsäuren enthalten. Sesam hat einen besonders hohen Anteil an der ungesättigten Linolsäure, einer Omega-6-Fettsäure. Weitere gesundheitliche Vorteile des Öls ergeben sich aus seinem Gehalt an Antioxidantien.
Sesam wirkt daher entzündungshemmend, antioxidativ und soll auch Herz, Leber und Niere schützen.
Sesamöl zum Kochen: Das gibt es zu beachten
Eines vorweg: Sesamöl ist nicht gleich Sesamöl. Je nach Herstellungsart ist es in unterschiedlichen Varianten erhältlich:
- Kaltgepresstes und natives Sesamöl wird nicht erhitzt. Dadurch besitzt es einen besonders hohen Anteil der wertvollen und gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe.
- Bei raffiniertem Öl werden die Samen zuvor erhitzt, wodurch viele Inhaltsstoffe verlorengehen. Durch das Erhitzen ist raffiniertes Sesamöl jedoch auch länger haltbar. Außerdem ist es geschmacksneutraler und kann für viele Gerichte verwendet werden. Besonders gut schmeckt es zum Beispiel, wenn du es zu gebratenem Tofu isst.
Sesamöl ist zudem als helles und dunkles Öl erhältlich. Die Farbe des Öls hängt davon ab, wie die Samen vor der Herstellung behandelt wurden:
- Das helle Sesamöl wird aus den unbehandelten Sesamsamen gepresst. Es hat einen neutralen und milden Geschmack und eignet sich besonders gut zum Kochen, Backen und Braten. Wenn du zum Beispiel Tahini selber machen möchtest, kannst du zusätzlich Sesamöl verwenden.
- Das dunkle Öl wird aus geröstetem Sesam gewonnen. Es hat einen sehr intensiven und nussigen Geschmack, daher solltest du es eher sparsam verwenden. Es wird in rohem Zustand oft zum Schluss über ein Gericht geträufelt, um ihm einen asiatischen Charakter zu verleihen. Auch für die Zubereitung von Salatdressings ist dieses Öl empfehlenswert.
Sesamöl kannst du auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verwenden, wenn du es kühl und dunkel gelagert hast. Laut Empfehlung der Verbraucherzentrale solltest du es wegwerfen, sobald es ranzig riecht.
Sesamöl als Körperpflege
Besonders im Ayurveda hat Sesamöl einen hohen Stellenwert und wird sowohl in der Küche als auch zur Hautpflege verwendet. Bei Massagen kommt es als natürliches Massageöl zum Einsatz und gilt als besonders geeignetes Mittel beim morgendlichen Ölziehen.

Für die Körperpflege solltest du das helle und kaltgepresste Sesamöl verwenden. Der Gehalt an Linolsäure, Antioxidantien und Vitaminen macht es zu einem bewährten Mittel gegen trockene und strapazierte Haut. Das Öl dringt tief und schnell in die Haut ein und versorgt sie optimal mit Feuchtigkeit. Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Sesamöl vor lichtbedingter Hautalterung schützt.
Eine ähnlich positive Wirkung hat das gesunde Sesamöl auch auf deine Haare. Grade bei sehr trockenem und beanspruchtem Haar oder einer empfindlichen Kopfhaut kannst du es als pflegende Haarkur verwenden. Sesamöl als Haaröl wirkt antientzündlich, antibakteriell und spendet Feuchtigkeit:
- Gib das Öl einfach vor dem Waschen ins Haar und massiere es gut in Kopfhaut und Haarspitzen ein.
- Lass es mindestens zwei Stunden oder über Nacht einwirken.
- Spüle es vorsichtig mit lauwarmem Wasser aus und wasche deine Haare mit einem milden Shampoo.
Kämpfst du vor allem mit spröden Spitzen oder lässt sich dein Haar nach der Wäsche schwer durchkämmen, kannst du auch einfach ein paar Tropfen Sesamöl nach dem Waschen in die Haarlängen einmassieren. Dadurch erhalten deine Haare außerdem einen natürlichen Glanz.
Überarbeitet von Lea Hermann © UTOPIA