Die abwechslungsreiche Landschaft Frankreichs kannst du besonders bequem mit dem Zug erkunden. Hier stellen wir dir fünf empfehlenswerte Strecken in verschiedenen Regionen des Landes vor.
Zugreisen durch Europa entschleunigen und sind umweltfreundlicher als ein Urlaub mit dem Auto oder dem Flugzeug. Du sparst dabei nicht nur CO2-Emissionen ein, sondern hast auch mehr Zeit und Muße, die wechselnde Landschaft deines Urlaubslandes zu genießen.
Wenn du einen Urlaub in Frankreich planst, kannst du den Zug nutzen, um von einem Ort zum anderen zu kommen. Dabei kann aber auch der Weg das Ziel sein, denn viele Zugstrecken führen durch malerische Gebirgslandschaften, entlang der Mittelmeerküste, durch kleine Dörfer und große Städte. Sie bieten so ein abwechslungsreiches Panorama, das du vom Zugfenster aus entspannt genießen kannst.
Fünf schöne Strecken durch Frankreich haben wir in diesem Überblick für dich zusammengestellt – von der Städterundfahrt bis zur Gebirgsbahn.
1. Mit dem Interrail durch Frankreich
Mit einem Interrail-Ticket kannst du innerhalb Europas günstig reisen – über 30.000 Reiseziele in 33 Ländern stehen dir dabei offen. Je nachdem, wie viele Reisetage du planst und mit wie vielen Personen du unterwegs bist, kannst du das Ticket gut an deine persönlichen Bedürfnisse anpassen.
Mit dem Frankreich-Pass kannst du eine Interrail-Route befahren, die dich in unterschiedliche Stände und Regionen des Landes führt. Die sieben Stationen auf dieser Reise sind Paris, Versailles, Mont Saint-Michel, Bordeaux, Carcassonne, Nizza und Lyon. Von Paris aus führt die Strecke also bis an die Mittelmeerküste – vorbei an Weinbergen, Lavendelfeldern und weiten Landschaften.
Für die gesamte Strecke solltest du mindestens acht Reisetage einplanen. An den einzelnen Wegstationen kannst du aber natürlich auch länger Halt machen, wenn du möchtest.
Mehr zu Preisen, Ticketvarianten und Reisemöglichkeiten erfährst du in unserem Überblick:
Interrail Europa: Infos und Tipps zu Route, Tickets und Preisen
2. Durch die Ostpyrenäen mit dem "kleinen gelben Zug"
Der "Petit train jaune" ist eine Gebirgsbahn, deren leuchtend gelbe Farbe ihr ihren französischen Spitznamen eingebracht hat. Offiziell handelt es sich beim "kleinen gelben Zug" um die Ligne de Cerdagne. In Betrieb ist sie bereits seit 1910.
Der Petit train jaune durchfährt auf dem Weg von Villefranche de Conflent nach Latour-de-Carol die östlichen Pyrenäen. Die Strecke endet nahe der spanisch-französischen Grenze. Auf dem Weg hält der Zug in kleinen Städten und Dörfern, fährt an Felshängen, Schluchten und Wasserfällen vorbei. Wenn du die gesamte Strecke abfährst, kannst du dieses Bergpanorama etwa drei Stunden lang genießen.
Ein einfaches Ticket für die Fahrt vom Start- bis zum Endbahnhof kostet 22,50 Euro. Für Hin- und Rückfahrt gibst du also regulär 45 Euro aus, kannst aber manchmal auch von Sonderangeboten profitieren. Mehr dazu erfährst du auf der Website der gelben Gebirgsbahn, wo es auch möglich ist, im Vorfeld Tickets zu buchen.
3. Über die Alpen mit dem "Petit Train de La Mure"
Auch der "Petit Train de La Mure" führt durch bergige Landschaften, allerdings nicht durch die Pyrenäen, sondern durch die Alpen. Seinen Namen hat er von der Stadt La Mure, der Ausgangs- beziehungsweise Endpunkt der Bahnstrecke. Am entgegengesetzten Ende der Strecke liegt die Gemeinde Saint-Georges-de-Commiers in der Nähe der Großstadt Grenoble.
Die Strecke verläuft in großer Höhe und führt über majestätische Felsmassive, Viadukte und Brücken. Teilweise sind die Schienen direkt in den Fels eingelassen. Auf der Strecke liegt der Aussichtspunkt Belvédère de Monteynard. Historisch interessant ist die Linie auch wegen ihrer Bergbaugeschichte: Ursprünglich diente der Zug dem Transport von Anthrazit.
Eine Fahrt mit dem Petit Train de La Mure dauert bergauf etwa eine Stunde und 45 Minuten, die Rückfahrt ins Tal nur eineinhalb Stunden. Ein Einzelticket kostet 26,50 Euro. Für Kinder und Familien gibt es Ermäßigungen beziehungsweise Rabatte.
4. Mit dem "Train des Merveilles" in die Provence
Der "Zug der Wunder" ("Train des Merveilles") startet an der Côte d’Azur und fährt am Mittelmeer entlang bis in die hintere Provence. Die Reise bietet aber nicht nur Meerblicke, sondern führt auch durch weite Landschaften und grüne Täler, über Viadukte und durch kleine Dörfer.
Startbahnhof der Linie ist Nizza, die Hauptstadt der Côte d’Azur. Nach einer Fahrt von rund zwei Stunden Dauer erreicht sie als Endstation die kleine Gemeinde Tende in den provenzalischen Alpen. Ein Tagesticket für die gesamte Strecke kostet 15 Euro.
5. Am Mittelmeer entlang von Marseille nach Martigues
Diese letzte Strecke ist im Vergleich zu den anderen recht kurz: Je nach Verbindung dauert die Fahrt nur zwischen einer und eineinhalb Stunden. Dafür bietet sie eine besonders schöne Aussicht auf das Mittelmeer: Sie führt von der südfranzösischen Hafenstadt Marseille bis nach Martigues an der Côte Bleue, das wegen seiner Kanalstruktur auch als "französisches Venedig" gilt.

Die Fahrt entlang der Côte Bleue führt über die Klippen des Mittelmeeres und viele malerische Brücken. Aufgrund der Höhe bietet sich ein ungehinderter Blick auf das Küstenpanorama.
Ein Ticket für diese Strecke bekommst du zu den Tarifen des Regionalverkehrs. Die Preise variieren je nach Verbindung und beginnen bei 11,20 Euro. © UTOPIA