Ein 15-Jähriger wurde nach mehreren Zwischenfällen an einem Bahnhof festgenommen. Im Zuge einer Hausdurchsuchung stießen die Ermittler auf ein ganzes Arsenal Waffen.

Ein 15-jähriger Steirer, der mehrere Jugendliche mit einem Messer bedroht und intensive Recherchen zu Amokläufen im Internet betrieben hat, ist von der Polizei festgenommen worden. Bei dem Burschen wurden bei einer Hausdurchsuchung mehrere Stichwaffen, Äxte, Schwerter sowie eine Machete sichergestellt. Außerdem wurden täuschend echt aussehende Airsoft-Waffen und mit Nägeln präparierte Baseballschläger gefunden, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung.

Gegen den 15-Jährigen war wochenlang ermittelt worden. Er soll immer wieder Jugendliche rund um den Bahnhof in Kaindorf an der Sulm mit einem Messer bedroht haben. Bereits am 25. Juni sollen zwei Mädchen im Alter von 14 Jahren von ihm bedroht worden sein. Dann flüchtete er mit einem E-Scooter. Wenige Tage später traf es einen 14-jährigen Burschen am nächtlichen Nach-Hause-Weg. Die Belästigung einer Frau am Bahnsteig führte schließlich zum verdächtigen Österreicher.

Die Staatsanwaltschaft Graz ordnete eine Hausdurchsuchung an und dabei stellte sich heraus, dass der 15-Jährige möglicherweise weit gefährlicher sein könnte, als zunächst gedacht: Polizisten stellten mit Unterstützung von Kräften der SIG (Schnelle Interventionsgruppe) mehrere Stichwaffen, Äxte, Schwerter sowie die Machete, Airsoft-Waffen und den Baseballschläger sicher. "Für Aufsehen sorgte vor allem die Sicherstellung eines Hosengürtels, der zu einer Bombenattrappe umgebaut worden war", so die Ermittler. Gegen den 15-Jährigen wurde ein Waffenverbot verhängt.

Recherchen über illegalen Waffenerwerb und Polizei-Personalstand

Auf seinem Mobiltelefon stellten Beamte dann auch noch zahlreiche Rechercheaktivitäten zum Amoklauf in Graz sowie zu den "schrecklichsten Amokläufen der Welt" fest. Auch Suchanfragen zum illegalen Erwerb von Schusswaffen in Österreich, zum Bombenbau, zum Darknet, zu möglichen Fluchtfahrzeugen, zu "brennenden Polizeiautos" oder "toten Polizisten" stellten Ermittler fest.

Dabei recherchierte der 15-Jährige offenbar auch bereits konkrete Informationen über die örtliche Polizeiinspektion in Leibnitz, wie beispielsweise deren Personalstand oder den Zeitpunkt des Schichtwechsels.

Bisherige Ermittlungen zeigen, dass der 15-Jährige auch für einen Einbruchsdiebstahl verantwortlich sein soll. Zudem dürfte er bereits Anfang des Jahres von der Schule suspendiert worden sein, nachdem er mehrere Mitschüler bedroht haben soll.

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Jugendlicher spricht von "Neugier" und Waffen als Dekoration

Bei den Befragungen gab der 15-Jährige nur teilweise die Vorwürfe zu. Hinsichtlich der Waffen gab er an, dass er diese nur als "Deko oder Werkzeug" verwendet habe. Die angeführten Recherchetätigkeiten hätte er lediglich aus Neugier angestellt. Der 15-Jährige wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. (APA/bearbeitet von ng)